Bei den einen ist es die Antriebslosigkeit, die sie morgens kaum noch aufstehen lässt. Andere ziehen sich zurück, sehen nur noch das Schlechte im Leben und reagieren gereizt oder abweisend auf Familie und Freunde. Und dann gibt es noch die, bei denen sich körperliche Leiden wie Herzrasen, Schlaflosigkeit oder Durchfall einstellen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burnout oder Angstzustände können diese Symptome verursachen. Auch heute ist es noch üblich, die Probleme klein zureden. Betroffene möchten nicht schwach wirken oder als Spinner abgestempelt werden. Zugleich fragen sie sich, ob sie mit ihren Sorgen und Problemen allein sind.
Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Nein. Psychische Erkrankungen sind in der Landwirtschaft schon längst keine Seltenheit mehr. Das zeigen Umfragen auf der ganzen Welt. So liegt in Frankreich die Selbstmordrate unter Landwirten um 50 % höher als in der Gesamtbevölkerung. Doch wie sieht die Lage bei unseren Landwirtsfamilien aus? Bislang konnte man im deutschsprachigen Raum darüber nur mutmaßen. Das hat sich 2021 geändert. Die bayerische Landwirtstochter und Psychologin Maria Roth befragte insgesamt 2.788 deutsche und österreichische Bauern und Bäuerinnen zu psychischen Erkrankungen. Mit teils erschütternden Ergebnissen.
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