Rosémast: Nische mit Chance?

Vor fünf Jahren begann die Bäuerliche Vermarktung (BVG) Kärntner Fleisch mit der Pionierarbeit am Kalbfleischmarkt. Das Ziel war es, heimische Stierkälber von Milchrassen wie Holstein oder Brown Swiss im Land zu mästen und zu vermarkten. In Kärnten gibt es für Rosémast eine Landesförderung. Inzwischen gibt es auch in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark Landwirte, die Kälber für das AMA-Gütesiegelprogramm „Kalb rosé Austria“ erzeugen. Doch es sind längst noch nicht genug. Das gab Josef Fradler, Obmann der BVG Kärntner Fleisch, auf einer Pressekonferenz Mitte Mai bekannt. Fradler mästet auf seinem Betrieb in Maria Saal neben Jungstieren auch Rosékälber. In Deutschland konzentriert sich Rosémast auf die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Dort befinden sich auch die drei Hauptverarbeiter von deutschem Roséfleisch. Im Süden Deutschlands spielt sie kaum eine Rolle. Der Grund: Es gibt vorwiegend Fleckviehkühe und somit nur wenige männliche Kälber aus Milchrassen.

Verkürzte Tränkephase

Im Gegensatz zum Vollmilch- oder Milchmastkalb soll sich das Rosékalb möglichst schnell zum Fresser entwickeln. Schließlich werden die Stierkälber bei der Rosémast erst mit etwa 280–320 kg Lebendgewicht geschlachtet, sie dürfen dabei jedoch maximal acht Monate alt sein. Die Ausschlachtung liegt bei etwa 52–53 %.
Fradler ergänzt: „Das durchschnittliche Schlachtgewicht liegt bei 160–170 kg.“ Um diese Qualitätsanforderungen zu erreichen, ist es üblich, nach einer acht- bis maximal zehnwöchigen Tränkephase am Mastbetrieb auf eine nährstoffreiche Mischration aus Maissilage, Stroh und proteinreichem Kraftfutter umzustellen.