ForstSo lassen sich Forstunfälle vermeiden

So lassen sich Forstunfälle vermeiden

Die Gefahren bei der Waldarbeit werden häufig unterschätzt.
Quelle: Paar

Die Zahl der Arbeitsunfälle in der Forstwirtschaft sank laut AUVA-Unfallstatistik in den letzten fünf Jahren österreichweit von 1.475 Forstunfällen im Jahr 2019 auf 1.080 Unfälle im Jahr 2023. Jene mit tödlichem Ausgang stiegen jedoch an (von 26 im Jahr 2019 auf 30 im Jahr 2023). Mit 38 tödlichen Forstunfällen im heurigen Jahr (Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit) setzt sich diese traurige Entwicklung fort.

Häufige Unfallursachen im Forst

Häufigste Unfallursachen sind dabei der Kontrollverlust (z.B. über ein Werkzeug), ein Stürzen oder ein Baum, der auf einen Arbeiter fällt. Viele dieser Unfälle lassen sich durch eine fachgerechte Verwendung der Arbeitsmittel und grundlegende Sicherheitsmaßnahmen vermeiden, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Davon ist Maria Lesterl, Direktorin der AUVA-Landesstelle Linz, überzeugt.

Die wichtigsten Regeln im Überblick

  1. Nie alleine arbeiten – Waldarbeit bedeutet Teamarbeit. Hilfreich ist es zudem, sich bei jemandem ab- und wieder zurückzumelden, denn oft werden diese Arbeiten an abgelegenen Orten durchgeführt.
  2. Stress vermeiden. Es sollte ausreichend Zeit für die Arbeiten im Wald eingeplant und Zeitdruck vermieden werden.
  3. Gewusst wie – Ausbildung macht die Arbeit sicherer. Wer Gefahren nicht kennt, kann ihnen nicht entgegenwirken. Viele gefährliche Situationen können mit einfachen Mitteln entschärft werden. Persönliche Schutzausrüstung und richtige Arbeitstechniken minimieren die Unfallgefahr um ein Vielfaches.
  4. Das passende Werkzeug verwenden. Unpassende oder nicht richtig instand gehaltene Ausrüstung vermindert nicht nur die Leistung und belastet den menschlichen Körper, sondern erhöht auch das Unfallrisiko.
  5. Gefahrenbereiche freihalten. Ein Sicherheitsbereich von mindestens zwei Metern rund um die Motorsägen führende Person, eineinhalb Baumlängen bei der Fällung plus ein talseitiger Bereich bei Arbeiten am Hang sollten unbedingt freigehalten werden.
  6. Gefahrenbereiche für unbeteiligte Personen kennzeichnen. Befristetes forstliches Sperrgebiet – Gefahr durch Waldarbeit, von … bis …. Mit dieser Hinweistafel müssen Forststraßen und Wanderwege gekennzeichnet werden, wenn sie sich im Gefährdungsbereich der Holzernte befinden. 7. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) verwenden. Sie schützt vor Risiken, die nicht auf andere Weise ausgeschlossen werden können: Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz, anliegende Oberbekleidung in Signalfarbe, Handschuhe, Schnittschutzhose, Forst oder Waldarbeiterstiefel. Bei der Arbeit auf Bäumen (z. B. Stützenbau bei forstlichen Seilbringungsanlagen, Zapfenernte etc.) ist zusätzlich auf jeden Fall die geeignete PSA gegen Absturz nötig.
  7. Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit halten. Passiert dennoch ein Unfall, ist es ratsam, die notwendige Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit zu haben. Diese sollte auch regelmäßig überprüft und erneuert werden.
  8. Profis zurate ziehen. Im Zweifelsfall sollte man einen Experten zurate ziehen. Moderne und leistungsfähige Maschinen erleichtern die Arbeit und müssen fachgerecht verwendet werden (können).

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