ForstSo machen Sie den Wald sturmfest

So machen Sie den Wald sturmfest

Bestandesränder neben Freiflächen können – richtig aufgebaut – eine natürliche Windbarriere sein.
Quelle: Zettler

Die Schutzfunktion ist eine der zahlreichen Funktionen unserer Wälder. Auf verschiedenen Standorten schützen Wälder nicht nur den Menschen, sondern auch den Boden, die Flora und die Fauna. Das Österreichische Forstgesetz unterscheidet zwischen dem Standortschutzwald, der sich selbst und vor allem seinen Standort schützt, und dem Objektschutzwald, der Menschen, menschliche Siedlungen oder Anlagen oder kultivierten Boden vor Elementargefahren oder schädigenden Umwelteinflüssen schützt. Für Waldbesitzer ergeben sich daraus Rechte, aber auch Pflichten und Einschränkungen bei der Bewirtschaftung. Um den Sturmschutz entlang von Eigentumsgrenzen zu gewährleisten, ist im Forstgesetz ein entsprechender Deckungsschutz vorgesehen. Entlang der Eigentumsgrenzen in einer Entfernung von weniger als 40 Metern sind Fällungen, die den nachbarlichen Wald einer offenbaren Windgefährdung aussetzen würden, zu unterlassen.

Nachbarbestände schützen

Viele Privatwälder sind durch die Dominanz der Fichte und durch eine geringe Einzelbaumstabilität geprägt. Einschläge zugunsten von Mischbaumarten oder zur Förderung der Windwurfstabilität sind daher erlaubt und auch ausdrücklich erwünscht. Wurde in Ihrem Wald die Schutzwaldeigenschaft oder ein Deckungsschutz festgestellt, bedeutet das für Sie also kein generelles Nutzungsverbot. Sie dürfen alle regulären Waldarbeiten durchführen, sofern die Schutzfähigkeit Ihres Bestandes nicht beeinträchtigt wird. Betrachten wir zuerst den Waldrand Ihres schutzbedürftigen Nachbarn. Die Beschaffenheit der Randbäume trägt wesentlich zur Bestandesstabilität bei. Grundsätzlich haben Laub- und Nadelbäume mit einem hohen Bekronungsgrad eine hohe Stand- und Bruchfestigkeit. Besteht der Randbereich des Nachbarn vorrangig aus Fichten mit einer sehr kleinen Baumkrone, ist dieser instabil und Ihre Handlungsoptionen sind vorerst eingeschränkt. Eine Möglichkeit, die Bildung eines Traufs zu begünstigen und damit die Stabilität des Nachbarbestandes zu erhöhen, ist ein Ablösungshieb. Bei dieser Maßnahme wird in Ihrem Wald parallel zur Grundstücksgrenze ein bis zu zehn Meter breiter Streifen kahlgeschlagen. Der neu geschaffene Platz und das einfallende Licht ermöglichen nun die gewünschte Bildung eines Traufs im Nachbarbestand und erhöhen somit seine Gesamtstabilität. Der Vorteil des Ablösungshiebs besteht also nicht nur darin, dass sich der Nachbarbestand durch die Freistellung besser

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