Martin Schreiner steht auf der Strohbrücke über den Stierboxen und drückt den Knopf der Fernbedienung. Mit einem Ruck rollt der Einstreuwagen, der mit Strohballen gefüllt ist, auf einer Schiene los. Stroh rieselt auf die Tiere, die darunter in der Bucht liegen. „In diesen Stall haben wir viel Herzblut investiert“, erklärt er. Sein Hof im niederösterreichischen Waldviertel liegt mitten im Dorf. Deshalb entschieden seine Frau Romana und er, den Endmaststall auszusiedeln.
Familie Schreiner begann bereits 2015 mit der Planung des Stalles. Im ersten Entwurf ließen sie einen klassischen Vollspaltenstall zeichnen. „Uns wurde aber schnell klar, dass die Zukunft in Richtung Tierwohl gehen wird und deshalb verwarfen wir die ersten Pläne“, denkt Romana Schreiner zurück. Da auf dem eigenen Betrieb sowie auf viehlosen Betrieben aus der Umgebung ausreichend Stroh anfällt, planten sie schließlich einen Strohstall für 170 Endmastplätze. „Wir besichtigten viele Rindermast-Betriebe. Ein Tretmiststall gefiel uns auf Anhieb“, schildert Martin Schreiner. Zudem berichteten ihnen Berufskollegen, dass der Strohbedarf im Tretmiststall geringer sei. Das bestätigt Schreiner – im Tretmiststall braucht er um zwei Drittel weniger Stroh als im Vormast-Tiefstreustall.
Mistmatte muss wandern
„Nur die Frage, wie hoch das Gefälle für die Endmast optimal ist, konnte uns niemand beantworten“, räumt Schreiner ein. Er betonierte die Liegeflächen schließlich mit einer Neigung von 2,5 %. In den meisten Boxen wandert der Mist mit dieser Neigung gut.
Martin Schreiner zeigt auf eine Box, in der zehn Stiere in ihrer 50-Quadratmeter-Mastbucht hin und herlaufen: „In dieser Bucht wandert die Mistmatte nicht optimal. In der Nachbarbucht, in der auch zehn gleichgroße Stiere eingestallt sind, schon. Warum das so ist, wissen wir noch nicht.“
Die Steuerung des Automaten ließen sie von einem Programmierer entwickeln. 20.000 Euro investierten die Stiermäster in den Einstreuautomaten. Das Einstreugerät hängt an der Dachkonstruktion und fährt entlang der Rückwand, denn die Liegefläche soll nur im hinteren Bereich eingestreut sein. So gehen die Stiere immer nach hinten und halten den Mist in Bewegung.
Was der Artikel noch bereithält:
- Einen Stallplan des Tretmiststalles
- Informationen über die AMA-Hoftafel und Q-Plus
- Umfangreiche Bildergalerie
- u.v.m.
Wie Mastplätze hat dieser Betrieb?
Von wie viel ha stammt das Stroh?
Ist jegliches Stroh aus eigenem Getreidebau oder betreiben dafür andere Ackerbauern HUMUSABBAU?
der Dreck im vorderen Teil der Boxen ist kein sehr überzeugendes Argument.
MfG
Thomas
Aktuell hat der Betrieb 250 Mastplätze. Das Stroh stammt von ca. 100 ha – in regenreichen Jahren zu 100% aus eigenem Getreidebau.