Stopp! Wiesen und Felder sind keine Mülldeponie

Fenster auf, zack raus damit! Wenn Insassen eines Autos oder Lkws ihren Müll am Straßenrand achtlos entsorgen, kommt Bäuerinnen und Bauern vor Wut die Galle hoch. Denn viele der Getränkedosen, Plastikflaschen, Pommestüten und Tschickpackerl landen nur allzu oft bei ihnen. Auf der Viehweide. Am Acker. Im Wald. Die Geisteskraft, seinen Abfall besser zu Hause ordnungsgemäß zu entsorgen, schwindet augenscheinlich im Gleichschritt mit jedem Kilometer Entfernung zur Fastfood-Bude.

Mitunter rottet sogar eine Packung Hundefutter im Straßengraben vor sich hin. Nicht auszudenken: Zuerst wird das Wauzi im Pkw liebevoll gemästet, nach der Fahrt entleert es seinen Mastdarm auf Nachbarsbauers Wiese.

Dazu kann man nur sagen: Stopp! Land- und forstwirtschaftliche Flächen sind weder eine Mülldeponie noch ein Hundeklosett. Dieser Unrat gefährdet unsere Nutztiere und letztlich die Lebensmittelproduktion. Zusätzlich ist er ein Affront gegenüber den Initiativen in den Landgemeinden, die jedes Jahr die Bevölkerung zur Flurreinigung aufrufen. Auch Landwirte, Firmenmitarbeiter und Schulklassen beteiligen sich in großem Ausmaß an dieser guten Sache.

Doch wie dem achtlosen Wegwerfen von Abfällen in der Umwelt, auch „Littering“ genannt, Herr werden? Schwer. Leider. An die Vernunft der Konsumenten appellieren, Informationsschilder neben der Straße aufstellen, Eltern als gute Vorbilder für ihre Kinder – nichts scheint nachhaltig zu wirken. Es ist ein weltweites Phänomen. In England wird Medienberichten zufolge derzeit eine Kamera getestet, die Autoinsassen auf frischer Tat beim Wegwerfen ihres Mülls ertappen soll.

Bleibt zu hoffen, dass dieser Versuch klappt. Wenn schon die menschliche Intelligenz nicht hilft – dann hoffentlich die künstliche.