Über viele Millionen Jahre hat sich der Organismus Honigbienen entwickelt, gefestigt und stabilisiert. Bis vor ca. 100 Jahren hat es diesbezüglich bei uns ein gutes Einvernehmen zwischen Mensch und Biene gegeben. Doch wir haben die Landwirtschaft extrem intensiviert: In der Bienenhaltung wurde beispielsweise versucht, aus dem Wildtier ein nutzbares Haustier zu machen. Das Ergebnis liegt jetzt teilweise als Problemfeld vor uns. Die Varroamilbe, zwischen 1984 und 1986 in Österreich flächendeckend aufgetreten, wurde als Brutparasit zu einem Problem, das uns bis heute noch in Atem hält. Dazu kommt noch ein Selektionseffekt durch die Anwendung verschiedener Medikamente, der sich für die Varroamilbe langfristig positiv, für die Bienen jedoch gegenteilig auswirkt. Das war der Auslöser für die Bio-Bienenhaltung.
„Die Varroamilbe hat die Imkerei aus dem Paradies vertrieben“, so beschrieb Michael Weiler die Situation der Imkerei in den 1980er Jahren. Natürlich war davor auch nicht alles beim Besten. Faulbrut und Nosema – gefährliche Bienenkrankheiten – wurden regulär mit antibiotischen Medikamenten, oft auch vorbeugend, behandelt, die neuen Beutensysteme und Arbeitsweisen machten die Bienen zu einem Betriebsmittel in Sachen Honig. Es brauchte neue Ansätze, um die Bienenhaltung zu ökologisieren.
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