BioBio-BauernWarum nicht Bio-Heumilch produzieren

Warum nicht Bio-Heumilch produzieren

Peter Unterweger mit seiner Heuzange
„Wenn schon bio, dann gleich Heu“
Quelle: Natalie Honetz

Peter Unterweger sitzt in seinem Heukran, der mit Schienen am Dach befestigt ist. Unter ihm befinden sich zwei Heutrocknungsboxen und eine Umladebox. Mit der Zange nimmt er Heu auf und fährt zur Luke, von der er zum Stall blicken kann. Über seinem alten Ladewagen, dessen oberes Gestell er entfernt hat, öffnet er die Zange. Dann bleibt der Kran vor den drei Heuboxen stehen und Unterweger geht über die steile Holztreppe nach unten. Er startet den Traktor und fährt zum Milchviehstall, der 2004 erbaut worden ist. Das Heu legt er am Futtertisch ab und verteilt es mit der händischen Heuzange. Holstein-, Jersey- und Rotviehkühe recken schon die Hälse durchs Fressgitter und warten darauf den Rohstoff für ihre Bio-Heumilch zu fressen.

Seit 2015 bio

Vollerwerbslandwirt Peter Unterweger bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Maria den 95 Hektar großen Bio-Bauernhof, der in Oberösterreich im Bezirk Schärding liegt. Peters Vater hilft noch heute tatkräftig mit. Seit 2015 betreiben sie ihren Betrieb mit 85 Milchkühen, drei Stieren und der Nachzucht biologisch. „Eigentlich haben wir schon Jahre vor unserer offiziellen Umstellung auf bio unsere Flächen so gut wie biologisch bewirtschaftet“, erzählt Maria Unterweger. Ihr Mann ergänzt weiter: „Es waren die Bio-Kontrollen, die mich abgeschreckt haben. Mittlerweile hat meine Frau aber die Zettelwirtschaft gut im Griff.“ Familie Unterweger ist Mitglied bei der ARGE Heumilch, liefert seit 2019 ihre Milch an SalzburgMilch und ist somit auch Naturland zertifiziert. Ihren Weg dorthin zu finden, war für die Unterwegers aber nicht so leicht. „Damals im Jahr 2015, als wir auf Bio-Milch umgestiegen sind, gab es zu viel Bio- Milch am Markt. Wir mussten unsere nach den biologischen Vorschriften produzierte Milch zum Preis von konventioneller Milch verkaufen. Das war schon ein Schlag in den Magen“, erinnert sich Peter. „Es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte, eine Lösung musste dringend her. Wir wollten auf gar keinen Fall zurück zur konventionellen Landwirtschaft“, fügt er hinzu.

Kuh legt ihren Kopf schief
Rund 85 Milchkühe stehen im Stall der Unterwegers.
Quelle: Natalie Honetz

LANDWIRT Tipp

Stefan Thurner von der LfL Bayern berichtet über die Heutrocknungsanlagen.

Was dieser Artikel  noch bereithält:

  • Der Weg zur Bio-Heumilch
  • Wie sich die Heuernte verändert hat
  • Bio-Heumilch in Österreich und Deutschland
  • Wann sich ein Umstieg auszahlt

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