Gute Zaunpfähle zeichnen sich durch drei wichtige Eigenschaften aus: Sie müssen standhaft und gleichzeitig flexibel sein, um seitliche Kräfte gut in den Boden abzuleiten. Eckpfähle stehen z.B. dauerhaft unter der Zugspannung der Litzen. Hinzu kommt der Druck durch Weidetiere, Wind oder Schnee. Als Faustregel für Weidezäune gilt: Eckpfähle sollten mindestens 12 cm im Durchmesser haben, Streckenpfähle 6–10 cm.
Mechanische Eigenschaften verschiedener Holzarten
Holzart | Rohdichte (g/cm3) | Biegefestigkeit (N/mm2) | Zugfestigkeit (N/mm2) | Druckfestigkeit (N/mm2) |
---|---|---|---|---|
Fichte | 0,46 | 80 | 95 | 45 |
Tanne | 0,46 | 80 | 85 | 45 |
Kiefer | 0,52 | 85 | 100 | 47 |
Lärche | 0,60 | 99 | 107 | 55 |
Douglasie | 0,51 | 100 | 105 | 54 |
Eiche | 0,71 | 95 | 110 | 52 |
Robinie | 0,74 | 150 | 148 | 73 |
Esche | 0,70 | 105 | 130 | 50 |
Edelkastanie | 0,59 | 80 | 135 | 49 |
Als zweites Qualitätsmerkmal sollten Zaunpfähle über eine möglichst lange Zeit widerstandsfähig sein. Sie sind ständig durch Feuchtigkeit, Insekten und Pilze gefährdet. Holzarten lassen sich dabei in sogenannte Dauerhaftigkeitsklassen (DHK) einteilen. Diese geben an wie resistent sie gegenüber holzzerstörenden Pilzen sind.
Dauerhaftigkeit verschiedener Holzarten
Dauerhaftigkeitsklasse | Bezeichnung | Holzarten |
---|---|---|
1 | sehr dauerhaft | Teak |
1-2 | dauerhaft bis sehr dauerhaft | Robinie, Akazie |
2 | dauerhaft | Eiche, Kastanie |
3 | mäßig dauerhaft | Douglasie |
3-4 | wenig bis mäßig dauerhaft | Lärche, Kiefer |
4 | wenig dauerhaft | Fichte, Tanne |
5 | nicht dauerhaft | Buche, Esche |
Eine weitere Kenngröße ist die Gebrauchsklasse. Diese gibt an, für welche Zwecke sich ein Holzprodukt eignet und findet sich häufig in der Beschreibung angebotener Zaunpfähle. Diese sollten Gebrauchsklasse 4 erreichen. Dann sind sie auch bei Erdkontakt vorbeugend gegen Insekten, Pilze und Moderfäule geschützt. Durch Holzschutzmittel lässt sich die Gebrauchsklasse verbessern. Doch das kostet Zeit und Geld. Bestimmte Schutzmittel können die Gesundheit und die Umwelt belasten.
Gebrauchsklassen im Holzschutz
Gebrauchsklasse | Gebrauchsbedingungen | Gefährdung durch Insekten | Gefährdung durch Pilze | Gefährdung durch Moderfäule |
---|---|---|---|---|
1 | Holz unter Dach, nicht der Witterung und keiner Feuchtigkeit ausgesetzt. | ja | nein | nein |
2 | Holz unter Dach, nicht der Witterung ausgesetzt. Eine hoher Umgebungsfeuchte kann zur gelegentlichen Befeuchtung führen. | ja | ja | nein |
3.1 | Holz nicht unter Dach, der Witterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- oder Wasserkontakt, Anreicherung von Wasser aufgrund der raschen Rücktrocknung nicht zu erwarten. | ja | ja | nein |
3.2 | Holz nicht unter Dach, der Witterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- oder Wasserkontakt, Anreicherung von Wasser zu erwarten. | ja | ja | nein |
4 | Holz in ständigem Kontakt mit Erde oder Süßwasser. Bei mittlerer oder starker Beanspruchung vorwiegend oder ständig Feuchtigkeit ausgesetzt. | ja | ja | ja |
5 | Holz ständig Meerwasser ausgesetzt | ja | ja | ja |
Wichtig in diesem Zusammenhang: Manch einer verwendet heute noch immer Eisenbahnschwellen, Strom- und Telegrafenmasten als Ausgangsmaterial für Zaunpfähle. Diese wurden in Teeröl getränkt. Das macht sie zwar über Jahrzehnte haltbar, doch Teeröl ist krebserregend. Einatmen der Dämpfe gilt als genauso gefährlich wie der Hautkontakt. Deshalb ist die Verwendung seit 2009 in der EU verboten. Mit Teeröl imprägnierte Hölzer müssen zudem als Sondermüll entsorgt werden.
Als dritte wichtige Eigenschaft sollten Zaunpfähle gut zu handhaben sein. Das beginnt beim Ablängen mit handelsüblichem Werkzeug, wie der Kettensäge. Beim Einschlagen soll das Material nicht splittern. Isolatoren und Schrauben müssen sich gut eindrehen lassen.
Wer die Wahl hat…
Was dieser Artikel noch bereit hält:
- Pfähle aus Nadelhölzern
- Pfähle aus Laubhölzern
- Pfähle aus exotischen Hölzern
- Pfähle aus Kunststoff und Metall
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