Schwein10 Tipps zum Treiben von Schweinen

10 Tipps zum Treiben von Schweinen

Von Katharina FOHRINGER, LANDWIRT Redakteurin

1. Treibgang und Tiere vorbereiten

Idealerweise kündigt sich der Transporteur ca. eine halbe Stunde vor seiner Ankunft an. Dann können Sie den Treibgang vorbereiten, Treibhilfen bereitstellen und die ersten Tiere in Ruhe in Richtung Ausgang treiben. Eine großzügig gestaltete Rampe mit geschlossenen Seitenwänden kann dabei als Wartebereich dienen. Dort können sich die Tiere vor dem Verladen auf den Hänger bzw. LKW wieder ein wenig beruhigen.

2. Ruhe bewahren

Auch wenn Sie im Zeitstress sind – verhalten Sie sich den Tieren gegenüber ruhig und motivieren Sie sie mit ruhiger Stimme zum Vorwärtsgehen. Geraten die Tiere in Panik, dauert es nur noch länger, sie voranzutreiben. Lassen Sie ihnen zunächst etwas Zeit, sich außerhalb der bisher gewohnten Umgebung zu orientieren. Geht ein Schwein nicht mehr weiter, ist die Ursache dafür zu suchen (siehe Punkte 5, 6 und 7). Als soziale Tiere lassen sich Schweine am einfachsten in Gruppen treiben.

3. Geeignete Treibhilfen

Einem geübten Treiber sollten seine Stimme, die Hand und ein Treibbrett zum Führen seiner Schützlinge genügen. Mit gleichmäßiger Stimme und Beklopfen mit der flachen Hand können Sie die Tiere zum Weitergehen motivieren. Schweine mit aller Kraft voranzuschieben, ist selten erfolgversprechend, denn auf Druck reagieren sie meist mit Gegendruck. Verwenden Sie ein Treibbrett. Sie können damit zurücklaufenden Schweinen den Weg blockieren. Besonders beim Treiben von ferkelführenden Sauen oder Ebern kann sich der Mensch damit im Ernstfall auch vor Angriffen schützen. Weitere geeignete Treibhilfen sind weiche Schläuche, Klatschen oder Paddel. Elektrotreiber sind zu vermeiden. Sie dürfen nur in Ausnahmefällen bei bewegungsverweigernden, gehfähigen Tieren angewendet werden, sofern diese auch Raum zum Ausweichen haben. Verboten sind der Druck auf empfindliche Körperteile wie die Augen, Schwanzdrehenoder Knicken, Schlagen, Ziehen gehunfähiger Tiere oder spitze Treibhilfen.

4. Platz zum Ausweichen

Treiben Sie nur Tiere an, die auch Platz zum Fortbewegen haben. Es macht wenig Sinn, ein in der Mitte oder hinten laufendes Schwein mit Treibhilfen anzutreiben, wenn vorne stehende Tiere blockieren.

5. Mit den Augen der Schweine sehen

Schweine sind kurzsichtig und haben ein schlechtes räumliches Sehvermögen. Durch ihre seitlich stehenden Augen haben sie – je nachdem, wie stark die Ohren ins Gesicht hängen – beinahe einen Rundum-Blick von bis zu 310°. Scharf sehen können sie allerdings nur in einem direkt vor ihnen liegenden Bereich von ca. 30°. Da sie außerhalb dieses Bereiches Größe und Geschwindigkeit von Gegenständen nur schwer einschätzen können, erschrecken sie leicht.

Schweine können dunkle Farbtöne nur schwer differenzieren. Daher verwechseln sie Kontraste durch verschiedene Materialien auf dem Boden oder an den Wänden mit Hindernissen. Auch Schattenlinien am Boden nehmen sie als Barriere wahr. Abhilfe schafft ein gleichmäßig ausgeleuchteter Treibgang. Die Lichtquelle darf die zu treibenden Schweine nicht blenden. Auch Bodenschäden, Pfützen, Rinnen oder Kanaldeckel können die Tiere verängstigen. An solchen Stellen ist es umso wichtiger, ihnen Zeit zu geben, sich voranzutasten.

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