ForstDie Echte Mehlbeere

Die Echte Mehlbeere

Die Früchte der Mehlbeere sind ein wertvolles Futter für viele Vogelarten und Säugetiere.
Quelle: M. Schuppich/shutterstock

Trotz der geringen Wuchshöhe von etwa 12 m ist die Echte oder Gewöhnliche Mehlbeere (Sorbus aria) eine beeindruckende Baumart.

Frühjahrsblüten und Anziehung von Insekten

Schon im Frühjahr duften ihre weißen Blüten und locken zahlreiche Insekten an. Dieses frühe Blühphänomen ist nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im lokalen Ökosystem.

Herbstliche Farbenpracht und Früchte

Die lichtliebende Mehlbeere bevorzugt sonnige Standorte und wenig Konkurrenz
Quelle: Jürgen Blümle

Erst im Herbst präsentiert die Mehlbeere jedoch ihre volle Schönheit, wenn ihre orange bis scharlachrot gefärbten Früchte durch die goldbraune Laubkrone scheinen. Bei den rundlich-ovalen, 1–1 1/2 cm großen als Beeren bezeichneten Früchten handelt es sich botanisch korrekt um Apfelfrüchte. Sie schmecken für uns – wie der Name vermuten lässt – mehlig und eher langweilig. Vögel, vor allem Drosseln, mögen diese Früchte dagegen sehr und verbreiten die Samen. Die Früchte der Mehlbeere stehen auch auf dem Speiseplan vieler Säugetiere, beispielsweise von Mäusen.

Verbreitung und Standortvorlieben

Die lichtliebende Baumart ist nach der letzten Eiszeit über das südöstliche Europa eingewandert und heute rund um das westliche Mittelmeer sowie in Teilen West- und Mitteleuropas zu Hause. Ihre natürliche nördliche Verbreitungsgrenze verläuft über Südengland und Belgien quer durch Deutschland. Die Mehlbeere bevorzugt sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Aufgrund ihres vergleichsweise langsamen Wachstums wird sie häufig von anderen Baumarten verdrängt. Ältere Individuen kommen daher meist nur dort vor, wo andere Bäume aufgrund schwieriger Boden- und Klimaverhältnisse nur schwer wachsen.

Bedeutung für Naturschutz und städtische Begrünung

Heute wird die Mehlbeerpflanzung vor allem bei der Anlage von Lawinenschutzwäldern in den alpinen Bergregionen gefördert. Auch für die seit einigen Jahren zunehmenden Wildobstpflanzungen zur Förderung des Naturschutzes wird diese Baumart empfohlen. Das ansprechende Aussehen der Mehlbeere, ihre Vorliebe für offene Standorte und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen, machen die Mehlbeere außerdem zu einem gern gepflanzten Stadtbaum. Außerhalb der Städte wird sie öfters als Alleebaum gepflanzt.

In Deutschland ruft die „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ seit 1989 den Baum des Jahres aus.

Ein Mehlbeerenbaum voll mit Früchten.
Quelle: Jürgen Blümle

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