AckerbauLandwirtschaftskammer erwartet geringere Getreideernte

Landwirtschaftskammer erwartet geringere Getreideernte

Die Anbauflächen sind teils wetterbedingt gesunken, auch die Erntemengen fallen geringer als in den letzten Jahren aus, prognostiziert die LK Österreich.
Quelle: LK Österreich

Insbesondere die feuchten Anbaubedingungen im Herbst, aber auch unattraktive Marktpreise haben zu einer im Vergleich zu 2023 um 2,5 % geringeren Getreideanbaufläche von 507.000 ha geführt, berichtete die LK Österreich in ihrer heurigen Ernteprognose. Insgesamt dürfte die Getreideernte 2024 mit knapp 2,87 Mio. t nur durchschnittlich ausfallen. Das entspricht einem Minus von 5,4 % gegenüber der Vorjahresmenge und einem Minus von 4,8 % gegenüber dem Fünf-Jahresschnitt.

Während Getreide, Mais, Sonnenblumen und Raps zu den flächenmäßigen Verlierern zählen, wurden Zuckerrüben, Ölkürbisse und Erdäpfel wieder verstärkt angebaut.

Ungünstige Wetterperioden als Hauptverursacher

Als Hauptursache für die geringere Getreideernte 2024 wird die überaus feuchte Witterung im Herbst 2023 zu Beginn der aktuellen Ackerbausaison gesehen. Im November und Dezember erschwerten häufige Niederschläge die Soja-, Zuckerrüben- und Maisernte und damit auch den nachfolgenden Anbau, vorwiegend von Winterweizen. Viele Landwirte haben auf den Anbau in übernässte Böden verzichtet und nach Alternativen gesucht, die im Frühjahr angebaut werden können.

Jänner und Februar zeigten sich dann sehr trocken, wobei eine kurze Phase mit extremen Minustemperaturen dazu führte, dass einige Getreideflächen abfroren, insbesondere im Herbst angebaute Sommergerste. Die darauffolgende Wärmephase bewirkte, dass die Vegetation um mindestens drei Wochen früher dran war als in den vergangenen Jahren.

Mitte April bis Anfang Mai fielen die Temperaturendann bis zu minus 7°C. Schäden im Ackerbau gab es in manchen Regionen beim gerade blühenden Raps, aber auch bei bereits angebauten Zuckerrüben. Insgesamt wird aber von einem klassischen Getreidewetter mit wüchsigen Temperaturen bis zu 25°C bei guter Wasserversorgung gesprochen. Im Mai und Juni herrschten jedoch in vielen Regionen Extremniederschläge und Überschwemmungen, sodass Befahrung und dringend nötige Pflegemaßnahmen teilweise unmöglich waren.

Gewinner und Verlierer

Zu den flächenmäßigen Verlierern zählt in Summe Getreide, das (ohne Mais) um 13.000 ha bzw. 2,5 % weniger angebaut wurde und im Vergleich zum langjährigen Mittel sogar um 25.000 ha bzw. 4,7 % abgenommen hat. Die schlechten Maispreise der letzten Ernte machten aber – trotz im Herbst unbestellter Flächen – Mais (Körnermais inklusive CCM) zur Kultur mit dem größten absoluten Flächenverlust von über 12.400 ha (-5,9 %). Silomais wurde um 2.300 ha (+2,7 %) etwas ausgeweitet.

Weizen hat in Summe inklusive Dinkel wegen der nassen Herbstwitterung um 9.600 ha (-3,7 %) gegenüber 2023 abgenommen. Aber auch Roggen ist aufgrund unattraktiver Preise um 16,3 % weniger angebaut worden, ebenso wie Triticale mit einem Minus von 4,9 %.

Profitiert hat die Sommergerste, die um 1.800 ha bzw. 8 % ausgeweitet wurde, aber im Vergleich zu früheren Jahren mit in Summe 24.600 ha weiterhin wenig Bedeutung in der Fruchtfolge hat. Auch die Wintergerstenfläche wurde um knapp 1.600 ha bzw. 1,6 % gesteigert und ist nach Weichweizen und Körnermais die drittwichtigste Kultur. Hartweizen setzte seinen Aufwärtstrend mit einem Plus von 2.900 ha (+12,3 %) fort.

Auch wurde weniger Soja, Raps und Sonnenblumen angebaut. Dafür nahmen die Flächen bei Zuckerrüben, Ölkürbis, Erdäpfel und Leguminosen zu. Vor allem bei der Zuckerrübe gab es eine starke Flächenausweitung um 8.300 ha (+23 %) auf 44.500 ha. Noch mehr Zuckerrüben wurden zuletzt vor 2015 angebaut.

Ernteschätzung Getreideernte 2024 im Detail

 

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