AgrarpolitikLand Oberösterreich fördert Maßnahmen zur Wasserversorgung

Land Oberösterreich fördert Maßnahmen zur Wasserversorgung

Hubert Buchberger und Rupert Großauer (beide Almgemeinschaft Gschwendtalm) freuen sich mit Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Hubert Ischlstöger (Abteilung „Ländliche Neuordnung“) über die Wasserversorgungsanlage. Statt 180.000 l Wasser pro Sommer auf die Alm zu bringen, ist nun die Wasserversorgung für Mensch und Tier auch bei Trockenheit gesichert.
Quelle: Land OÖ/Haag

Wegen der zunehmenden Trocken- und Hitzeperioden laufen Mensch und Tier immer häufiger Gefahr eine Durststrecke auf der Alm zu erleben. Denn der Wasserbedarf zum Betrieb einer Alm ist nicht zu unterschätzen. So benötigt ein Rind je nach Alter und Gewicht an heißen Tagen bis zu 180 l/Tag. Generell ist auf Almen der Bedarf von Kühen, Pferden, Schafen oder Ziegen durch die körperliche Anstrengung bei der Futtersuche sowie durch die kräftigere Sonneneinstrahlung auch höher als am Heimbetrieb. Bei Wassermangel leiden die Tiere stark an Durst, was zu Fressunlust führt. Damit einher gehen Zuwachsverluste bzw. ein Sinken der Milchleistung.

Zum Bedarf der Tiere kommt auf einer bewirtschafteten Alm noch der Bedarf für die Menschen hinzu – sei es für jene, die dort arbeiten oder für diejenigen, die dort für eine Einkehr halt machen. Immerhin gibt es in Oberösterreich rund 400 bestoßene – also mit Tieren bewirtschaftete – Almen. Diese sind nicht nur ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für die Bauern, sondern auch touristisch und für die Biodiversität bedeutend.

Land unterstützt Wasserversorgungsmaßnahmen finanziell

Um für Mensch und Tier genügend Wasser auf den Almen zu garantieren, fördert das Agrarressort der Landesregierung entsprechende Maßnahmen. Zuständig dafür ist die Abteilung „Ländliche Neuordnung“ im Bereich der Almwirtschaft neue Förderschwerpunkte. Gefördert werden u. a.:

  • Wasserfassung: Bei der Fassung einer Quelle sollte das Wasser möglichst an der wasserführenden Schicht erfasst werden. Die Aufschließungstiefe richtet sich nach den örtlichen Bodenverhältnissen und muss unter der Wurzelzone liegen.
  • Wasserspeicherung: Ein Speicherbehälter (im Almbereich meist ein Hochbehälter) dient zum Ausgleich der zeitlichen Schwankung bei der Wassergewinnung und der Schwankungen beim Wasserverbrauch.
  • Wasseraufbereitung: Falls das Wasser den physikalischen oder chemischen Anforderungen nicht entspricht, werden je nach Verunreinigung unterschiedliche Verfahrenstechniken zur Aufbereitung angewandt.
  • Wasserleitungen: In der Transportleitung wird das Wasser vom Speicherbehälter zu den Versorgungsleitungen geführt. Wenn es die Bodenverhältnisse zulassen, werden die Rohrleitungen mindestens in 1,50 m Tiefe oder unterhalb der Frosttiefe verlegt.
  • Pumpanlagen: Liegt der Ort des Verbrauchs höher als jener des Wasserbezugs, ist es notwendig, das Wasser zu pumpen. Das kann erfolgen durch: elektrische Pumpen, Dieselaggregat mit Pumpe, Solarpumpen, Stoßheber („hydraulischer Widder“).
  • Viehtränken: Damit das Weidevieh keine weiten Wege zurücklegen muss, um Tränkewasser zu suchen, sind ausreichend Tränkeplätze in richtiger Entfernung zueinander, auf das ganze Weidegebiet verteilt, vorzusehen. Bei den Stallungen und in jeder Koppel sind auf geschützten Plätzen Tränkeplätze zu planen.

In Summe setzt das Agrarressort des Landes Oberösterreich 30 bis 60 Almförderungsprojekte pro Jahr um. Die Unterstützung bewegt sich in einer Finanzierungsbandbreite von ein paar hundert Euro bis zu Großprojekten mit 150.000 Euro.

Vorzeigeprojekt Gschwendtalm

Ein besonders innovatives Projekt einer Wasserversorgungsanlage wurde auf der Gschwendtalm in der Gemeinde Großraming verwirklicht. Diese Gemeinschaftsalm von neun Anteilseignern umfasst 38 ha mit einer Almweidefläche von 26 ha. Aufgetrieben werden 46 Rinder und drei Milchkühe. Die Alm ist durch eine  Forststraße erschlossen. Zudem erwirtschaften die Almbauern auch ein Einkommen mit almtypischen Speisen und Getränken sowie Übernachtungsplätzen.

Der Wasserbedarf für die Tiere konnte sei längerem über die vorhandende Quelle nicht mehr ausreichend gedeckt werden. Der notwendige Wassertransport auf die Alm wäre auf Dauer nicht wirtschaftlich.

Unterstützt vom Agrarressort wurde im Herbst 2018 ein 150 m3 Wasser fassendener Betonbehälter errichtet. In diesem wird seither Überwasser gesammelt, das über drei 2005 errichtete, vorgelagerte Trinkwasserspeicher hinaus abläuft. Wie schon bei der 2005 erfolgten Quellfassung gab es auch dazu eine Landesbeihilfe. Mit der nunmehrigen vollen Wasserreserve kann das Weidevieh auch bei längerer Trockenheit fast zwei Monate lang versorgt werden.

 

Mit Material des Landes Oberösterreich.

 

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