ManagementBayWa-Chef Pöllinger muss gehen

BayWa-Chef Pöllinger muss gehen

Aus für die BayWa-Chefs: Finanzchef Andreas Helber und Vorstandsvorsitzender Marcus Pöllinger (1. und 2. v.l.) müssen die BayWa verlassen.
Quelle: BayWa AG / Enno Kapitza

Der Vorstandsvorsitzende bei der BayWa AG, Marcus Pöllinger, muss seinen Hut nehmen. Der Münchener Konzern teilte mit, dass sich er und der Aufsichtsrat einvernehmlich auf ein Ausscheiden zum 31. Oktober 2024 geeinigt hätten. Auch der derzeitige Finanzvorstand Andreas Helber verlässt die BayWa. Allerdings erst nach dem Abschluss für das Geschäftsjahr 2024 zum 31. März 2025.

Zu lange gezögert, die Lage beschönigt

Was Pöllinger zum Verhängnis geworden ist? Er habe die Entwicklung zu lange laufen lassen und die Lage des Unternehmens beschönigt. Bei der Hauptversammlung am 11. Juni hatte er sich noch verhalten optimistisch gezeigt. Zwar räumte er damals schon ein, dass die unerwartet schnell gestiegenen Zinsen das Geschäft stark belastet hätten. Zugleich hatte er betont, dass das Fundament der BayWa stabil trägt.

Indes hat der Aufsichtsrat die Position des derzeitigen Chief Restructuring Officer (CRO) und Generalbevollmächtigten der BayWa, Michale Baur gestärkt. Er wurde in den Vorstand der AG berufen bleibt aber weiterhin bei der Unternehmensberatung AlixPartner beschäftigt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Gregor Scheller erklärte, dass die Restrukturierung der BayWa neue Kompetenz für den Vorstand erfordere. Man habe schon mit der Suche nach Nachfolgern begonnen. Klares Ziel des Aufsichtsrat sei es, das Vertrauen in die BayWa AG zurückzugewinnen. Zumindest bei den Börsianern scheint das noch nicht gelungen. Die Aktie der BayWa AG stand zuletzt wieder deutlich unter Druck.

Hintergrund

Die BayWa leidet unter einem Schuldenberg von mehreren Milliarden Euro. Der Konzern hatte die letzten Jahre stark expandiert und leidet nun unter dem Druck der steigenden  Zinsen. Vor allem wegen massiver Abschreibungen auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien verbuchte das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Verlust von 290 Mio. Euro. Bereits im Geschäftsjahr 2023 war ein Fehlbetrag von gut 93 Mio. Euro aufgelaufen.

 

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