Vom beliebten Brotaufstrich bis hin zum hochprozentigen Destillat – die Haselnuss ist fast überall auf unserem Speiseplan präsent. Der Eigenversorgungsgrad liegt jedoch nahezu bei null. Schließlich war der Anbau aufgrund des kühlen Klimas in Österreich und Deutschland lange Zeit unwirtschaftlich. Die weltweiten Hauptanbaugebiete liegen in gemäßigteren Regionen. Neben der Türkei, Italien und Chile sind das Griechenland, Spanien und die USA. Das zunehmend mildere Klima und die Suche nach Nischenprodukten bringt aber immer mehr heimische Landwirte auf diese Nuss. Seit etwa zehn Jahren wird die Schalenfrucht österreichweit auf etwa 80 ha kultiviert. In Deutschland sind es bereits rund 900 ha.
Standortwahl entscheidend
Der Standort für eine wirtschaftliche Nutzung der Haselnuss muss gut gewählt sein. Das umfangreiche Wurzelsystem sollte sich bis in eine Tiefe von 60 cm ausbreiten können. Staunässe und anhaltende Trockenheit verträgt das Birkengewächs nur bedingt. Der Anspruch an den Boden ist grundsätzlich gering. Für den Erwerbsanbau eignen sich aber am besten lösshaltige, humose Böden mit einer guten Wasserversorgung. Generell gilt: Pflanzen Sie die Haselnuss auf Ihren fruchtbarsten Böden und nicht auf ausrangierten Ackerflächen.
Obwohl viele Gärtner den Haselnussstrauch als Windschutz pflanzen, sollte man bei der wirtschafltichen Nutzung auf windgeschützte Standorte achten. Die Blätter der Pflanze reagieren empfindlich auf Windböen und fallen ab. Das vermindert die Assimilationsleistung und wirkt sich in der Folge negativ auf die Fruchtbildung aus.
Für den Ertrag der Haselnuss ist die Blütezeit zwischen Februar und März entscheidend. Während die Pflanze strenge Winter unbeschadet übersteht, können Spätfröste zu einem wirtschaftlichen Totalausfall führen. Hier bieten Standorte in der Nähe von Flüssen und stehenden Gewässern den Vorteil, dass sie zusätzlich Wärme abstrahlen. Auch Höhenlagen bis 1.600 m Seehöhe eignen sich für die Produktion von Haselnüssen, weil die Pflanzen hier später austreiben. Schattige Standorte sollten Sie beim Anbau meiden. Generell liebt die braune Frucht Sonne und Wärme. Sie kommt auch mit Temperaturen über 30 °C gut zurecht.
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