Der Verein gegen Tierfabriken ist in Österreich vor allem durch nächtliche Stalleinbrüche inklusive Veröffentlichung von Bild- und Videomaterial sowie Protestaktionen in Großstädten bekannt. Im Rahmen der konstituierenden Nationalratssitzung am 24. Oktober 2024 haben Vereinsaktivisten vor dem Wiener Parlament ein 5 Meter großes Schwein auf grüner Wiese aufgestellt. Ihre Forderung: Vollspaltenboden sofort abschaffen und durch verpflichtende Stroheinstreu ersetzen. Hintergrund: Der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat die ursprünglich im sogenannten „Tierwohlpaket“ auf 2040 fixierte Übergangsfrist für das endgültige Vollspalten-Aus Anfang dieses Jahres gekippt. Mit dieser Entscheidung hat der VfGH einem Antrag der Burgenländischen Landesregierung stattgegeben. Die entsprechende Bestimmung im Tierschutzgesetz wird mit 1. Juni 2025 aufgehoben. Bislang ist weiterhin unklar, in welcher Form und mit welcher neuen Übergangsfrist die neue Bundesregierung das Gesetz reparieren wird.
Mit der bereits für Neu- und Umbauten geltenden Vorgabe der strukturierten Buchten gibt sich VGT-Vereinsobmann Martin Balluch nicht zufrieden: „Die große Mehrheit der Menschen im Land will, dass Schweine Stroh bekommen (…) Sollte die neue Regierung den Vollspaltenboden weiterhin erlauben, wird es durch die Burgenländische Landesregierung eine weitere Verfassungsklage geben. Der VfGH hat bereits die Übergangsfrist als zu lange eingestuft, er wird auch die Strukturierung eines Vollspaltenbodens als verfassungswidrig ansehen. Besser also, der Vollspaltenboden wird mit allen seinen Spielarten gleich verboten und durch verpflichtende Stroheinstreu ersetzt.“ Der praxisferne, spendenfinanzierte Verein sammelt Unterschriften für die Petition gegen Vollspaltenböden und für eine verpflichtende (Tief-)Stroheinstreu. Laut der VGT-Website haben bisher 126.970 Personen diese Petition unterzeichnet.
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