SchweinSchweinefütterungProbiotische Fermente am Schweinebetrieb einsetzen

Probiotische Fermente am Schweinebetrieb einsetzen

Probiotische Fermente können ins Futter eingemischt oder händisch dosiert werden.
Quelle: Wir Nordwälder

Die Darmgesundheit von Schweinen lässt sich durch die Fütterung maßgeblich beeinflussen. Das Prinzip: Die nützlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt steigern, damit diese die krankmachenden in Schach halten. Für diesen Zweck gibt es am Markt verschiedene Futterergänzungsmittel. In der Vergangenheit wurden diese hauptsächlich in kritischen Phasen z. B. rund ums Absetzen angewendet. Aus neueren Forschungsarbeiten leitet sich ab, dass es sich lohnen kann, probiotische Futterzusätze schon an Sauen vor und nach der Geburt zu verfüttern. So profitieren bereits die neugeborenen Ferkel von den positiven Effekten einer ausgewogenen mütterlichen Darmflora, mit der sie schon im Geburtskanal in Kontakt kommen.

Aus der wissenschaftlichen Literatur ist seit Längerem bekannt, dass das Verfüttern von Milchsäurebakterien (Laktobazillen) beispielsweise Durchfall bei Absetzferkeln reduzieren und die Tageszunahmen bei Mastschweinen steigern kann. Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien mit einem Futtermittelhersteller und einem Fleischverarbeiter belegte zudem die positive Wirkung von Fermentierten Kräuterextrakten speziell auf die Darmgesundheit, das Immunsystem sowie das Verhalten von Schweinen. Letzteres ist insbesondere bei der Haltung unkupierter Tiere relevant, da die Minimierung von Stress einen Schlüsselfaktor in der Vermeidung von Verhaltensstörungen wie Schwanz- und Ohrenbeißen darstellt.

Kreislauf

Probiotische Fermente gibt es von verschiedenen Herstellern sowohl für die Fütterung von Nutztieren, zur Ausbringung im Stall als auch für die Güllebehandlung. Das Ziel ist dabei, die positiven Effekte dieser Zusätze über den gesamten Betriebskreislauf auszunutzen. Bernhard Becherer und Markus Gutmeier beschäftigen sich auf ihrem eigenen Betrieb seit Jahren mit Regenerativen Mikroorganismen im Ackerbau sowie Kräuterfermenten zur Fütterung an Nutztiere. Gemeinsam führen sie die Firma Wir Nordwälder im niederösterreichischen Großschönau (Bezirk Gmünd). Wir haben mit ihnen über Anwendungsmöglichkeiten am Feld und im Stall sowie über Kosten und Nutzen des Einsatzes gesprochen.

„Das Tier hat mehr vom Futter“

Bernhard Becherer (li.) und Markus Gutmeier sind Landwirte und vertreiben Kräuterfermente sowie Regenerative Mikroorganismen.
Quelle: Wir Nordwälder

LANDWIRT: Sie haben sich auf probiotische Fermente für Acker und Stall spezialisiert. Wie kamen Sie dazu?

Bernhard BECHERER: Mein Kollege Markus Gutmeier und ich betreuen selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb im nördlichen Waldviertel. Wir haben vor vielen Jahren begonnen, Regenerative Mikroorganismen selbst herzustellen und zu verwenden. Zuerst waren nur der Ackerbau und die professionelle Eigenproduktion in unserem Fokus, bis uns nach und nach bewusst geworden ist, wie gut die probiotischen Fermente in der Tierhaltung wirken, weil sie das Immunsystem und die Verdauung stärken.

Was der Artikel noch bereithält:

  • Wirkung von probiotischen Fermenten auf die Darmgesundheit und das Verhalten von Schweinen
  • Einsatzmöglichkeiten am Feld und im Stall
  • Fermente selbst herstellen

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