Auf 800 Metern Seehöhe grasen die 35 Braunvieh- und Holsteinkühe des 23 Jahre alten Landwirts Julian Kettner. Zufrieden beobachtet er seine Herde und hält Ausschau nach seiner Braunviehkuh Sizilia, eine der Lieblingskühe des jungen Steirers. Sizilia ist nicht nur eine problemlose Milchkuh, sie ist auch mit 92 Exterieurpunkten eingestuft. Als er sie entdeckt, deutet er in ihre Richtung und erklärt: „Mit ihr habe ich auf der Steiermarkschau 2021 den Champion-Titel gewonnen. Wenn ich daran zurückdenke, war das schon eine turbulente Zeit. Denn erst zwei Jahre davor habe ich direkt nach dem Schulabschluss den elterlichen Betrieb gepachtet. Das war nicht immer leicht, aber mit der Hilfe meiner Mutter und meiner Großeltern habe ich mich durchgekämpft.“
Mit 19 Jahren, frisch aus der Schule entlassen, geht es für andere junge Erwachsene üblicherweise an die Universität oder in eine weitere Ausbildung. Für den jungen Steirer kam das nicht in Frage. „Man ist nie zu jung für Verantwortung und mein liebster Platz war von klein auf zwischen den Kühen. Ich wollte, dass der elterliche Betrieb weiter besteht und dazu brauchte es einfach meine Arbeitskraft“, erklärt Julian Kettner die Umstände.
Stall modernisiert
Während er weiterhin die Herde auf der Weide im Blick behält, machen sich zwei Kühe auf den Weg in Richtung Stall. Der Steirer folgt ihnen. Am geöffneten Stalltor angekommen, gehen sie zielstrebig zum Melkroboter. Den hat der Junglandwirt erst vor einem Monat eingebaut. „Die Kühe haben sich sehr schnell an den Roboter gewöhnt. Nach einer Woche musste ich nur mehr drei Kühe zum Roboter treiben“, beschreibt Julian Kettner die Einmelkphase am Roboter. Auch die Bewegungen vom Roboterarm machten den Kühen schon nach einer Woche nichts mehr aus.
Das erwartet Sie noch in diesem Beitrag:
- Kraftfutterzuteilung im Roboter
- wie Julian Kettner die Stallluft verbessert
- Zuchtstrategie
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