Von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Redakteur
Die Abferkelbucht ist oft die Achillesferse der Bio-Ferkelproduktion. Durch die Auslauföffnung wird es im Winter zu kalt für die Ferkel. Außerdem lässt sich der Innenbereich nur händisch entmisten und ist damit arbeitsintensiv. Werner Hagmüller vom Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere hat gemeinsam mit Projektpartnern aus der Wirtschaft einen Abferkelstall entwickelt, der all diese Probleme lösen soll. In genau sechs Wochen wurde der FertigteilWarmstall in Holzbauweise mit sieben Abferkelbuchten auf dem Institutsgelände in WelsThalheim (Oberösterreich) aufgestellt. Die ersten Sauen haben darin vor einem Monat abgeferkelt. Der Stall besteht aus Bodenplatten aus Beton, Wandund Deckenmodulen aus Holz und ist modular aufgebaut. Je nach Anzahl an Abferkelbuchten werden mehr oder weniger Module benötigt. Das System ist aber immer gleich. Durch die geringe Höhe von 220–250 cm ist der zu erwärmende Raum im Gebäude relativ klein und braucht keine Heizung. Einzig die Ferkelnester werden beheizt. Die Funktionsbereiche der Bucht sind klar unterteilt in Fressen, Liegen und Misten. Damit die Sauen nicht in den Innenbereich der Bucht koten, wird Wasser nur im Auslauf angeboten. Dabei müssen die Schalentränken an der Außenseite des Auslaufs befestigt werden, damit das Wasser möglichst weit vom Buchteneingang entfernt ist. Pro Abferkelbucht kostet der energieoptimierte Modulstall etwa 8.500 Euro netto, wobei die Fundamente nicht eingerechnet sind. Angeboten wird der gesamte Modulstall „schlüsselfertig“ vom oberösterreichischen Holzbauunternehmen Vollhaus GmbH. Die Innenausstattung kommt von der Fa. Schauer Agrotronic und die Betonplatten von der Fa. Dela.
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