AgrarpolitikDer Wolf bleibt das größte Problem

Der Wolf bleibt das größte Problem

Auch verteten am europäischen Alpengipfel: der Verein Save the Alps.
Quelle: Moser

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich über 6300 weniger Schafe auf die Almen aufgetrieben im Vergleich zum Jahr 2022. Das liegt neben dem gestiegenen Bürokratieaufwand hinsichtlich Meldungen vor allem am Wolf. Gerade in Almregionen mit erhöhter Wolfspräsenz ist der Rückgang der gealpten Schafe besonders deutlich. Das bestätigt Josef Obweger, Obmann des Vereines Almwirtschaft Österreich. Weiters bestätigte er die fehlende Wirkung von Herdenschutzmaßnahmen: “Ich war bei einigen Projekten mit dem Versuch von Herdenschutzmaßahmen dabei. Die Schafe wurden genauso gerissen und es war kaum mehr Möglich, Bauern zu finden, die für solche Projekte ihre Tiere zur Verfügung stellen, weil sie eben nicht geschützt sind und weiterhin gerissen wurden”.

Dass sich die meisten Almen nicht mit Herdenschutzmaßnahmen vor den großen Beutegreifern schützen lassen, muss sogar Max Rossberg, Vorsitzender der European Wilderness Society zugeben, wenn auch er in seiner Arbeit außerhalb abseits des Alpengipfel eher für Herdenschutz und pro Wolf als den Wolfsabschuss plädiert.

Der Tenor im Bezug auf den Wolf war eindeutig: Es braucht einen herabgesetzten Schutzstatus des Wolfes. Es muss erlaubt sein, Wölfe ganzjährig zu bejagen, denn sie sind längst mehr nicht vom Aussterben bedroht. Einzig und alleine einer bezog keine Position zum Thema Wolf: Clemens Matt vom österreichischen Alpenverein. Zitat: “Ich gebe in diesem Rahmen bestimmt keine Aussage zum Wolf ab”.

Freizeitnutzung wird zu immer größeren Problem

Wer denkt, nur der Wolf macht den Almbauer zu schaffen, der irrt. Die explodierende Freizeitnutzung der Almen stellt Almbewirtschafter vor immer größere Herausforderungen. Tourismusforscherin Theresa Mitterer-Leitner stellt klar: “Es gibt Landwirte, die nur mehr bei Schlechtwetter Waldarbeiten durchführen. Bei gutem Wetter wäre ein sicheres Arbeiten durch Wanderer und Bikefahrer nicht mehr möglich”.

Als mögliche Lösung der Konflikte zwischen Almbewirtschafter und Almbesuchern, Wanderern und co sieht sie die Aufklärung der Almbesucher und Wegenutzer. Diesen Personen sei häufig nicht mehr bewusst, wofür Almen eigentlich gedacht sind – und dass die Almen ohne Bewirtschaftung nicht mehr so aussehen würden, wie wir sie kennen, sondern zuwachsen würden.

Einen ausführlichen Bericht und eine Aufarbeitung der vielfältigen Probleme, mit denen Almbewirtschafter kämpfen, finden Sie in der Ausgabe 12/2025 vom LANDWIRT.

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