Die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV-3) hat sich in fast ganz Deutschland ausgebreitet. Laut dem Tierseucheninformationssystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) hatten bis Mitte August nur die Bundesländer Sachsen und Berlin noch keine Infektionen gemeldet. Berlin liegt wegen eines Falls in Brandenburg aber in einem Restriktionsgebiet.
Die Seuche hatte sich zuletzt mit großer Geschwindigkeit ausgebreitet. Noch Anfang August waren Infektionen nur in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen bekannt. Kurz darauf wurde BTV-3 in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen, Mitte August auch in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Bayern, dem Saarland und Thüringen.
Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) trat die BTV mit dem Serotyp 3 (BTV-3) erstmals im September 2023 in den Niederlanden auf und damit erstmals auch in Mitteleuropa. Zuvor war sie in Europa nur in Italien bekannt.
Auflagen für Verbringen von Lebendvieh
Im Rahmen des aktuellen Seuchenzuges in Deutschland, der am 12. Oktober 2023 in Kleve gestartet war, zählt das TSIS bislang 3.615 Fälle von BTV-3. Wegen des Krankheitsgeschehens gibt es in Deutschland nun Auflagen für das Verbringen von lebenden Wiederkäuern sowie Produkten wie Sperma in andere, nicht betroffene Länder. Allerdings können Verbringungen in und aus BTV-freien Gebieten weiterhin erfolgen.
Das gilt auch für den internationalen Handel. Darauf hat zum Beispiel die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde hingewiesen, und zwar in einer Reaktion auf das seit 15 Jahren erstmalige Auftreten von BTV-3 in Dänemark.
Keine Handelserleichterungen gibt es durch eine Impfung mit den bislang nicht zugelassenen Impfstoffen gegen BTV-3. Diese können laut der Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, aber die Krankheitssymptome verringern. AgE
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