LANDWIRT: In den neuen Bundesländern halten Schweinebetriebe viermal mehr Tiere als in Süddeutschland. Welche Kastrationsmethode empfehlen Sie den kleineren Betrieben?
Andreas Palzer: Da kann ich keine pauschale Empfehlung abgeben. Es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben. Da muss jeder für sich eine passende Lösung finden. Ich bin der Meinung, dass alle Verfahren in der Praxis umsetzbar sind. Aber wer bezahlt am Ende? Die Kosten fallen in verschiedenenProduktionsstufen an. Bei der Impfung mit Improvac liegen die Kosten beim Mäster und Schlachthof. Die Kastration mit Isofluran muss der Ferkelerzeuger bezahlen. Und bei der Ebermast sind hauptsächlich die Schlachthöfe gefragt.
Müssten nicht die Abnehmer die Kosten mittragen, wenn sie die Landwirte schon dazu verpflichten wollen?
Das ist der Knackpunkt. Weder die Schlachtbranche noch der Lebensmittelhandel sagen den Landwirten derzeit sichere Preise zu. Sie nehmen am Ende nur das Fleisch ab, welches die Endkunden auch kaufen. Hier hängen Ferkelerzeuger und Mäster in der Luft. Es heißt, Schweinehalter würden bei einzelnen Verfahren mauern. Das stimmt nicht. Sie haben Angst, dass sie auf den Kosten sitzen bleiben. Ihnen fehlt die Planungssicherheit.
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