Damit die Kälber diese Herausforderung möglichst gut bewältigen, sind durchdachte Maßnahmen und konsequentes Management gefragt. Dabei stehen Tierwohl und Leistungsfähigkeit gleichermaßen im Fokus – denn nur zufriedene, gesunde Tiere bringen langfristig auch gute Ergebnisse. So ist für eine erfolgreiche Umstellung das Wohlbefinden der Tiere ein zentraler Faktor. Kälber, die sich in ihrer neuen Umgebung wohlfühlen, sind weniger anfällig für Krankheiten und entwickeln sich besser. Schon vor der Umstallung, während des Transports und in der folgenden Eingewöhnung kann viel getan werden, um Stress zu reduzieren. Möglichst kurze Wege, ein ruhiger Umgang und homogene Gruppen sind hier wesentliche Bereiche. Auch der Stall selbst spielt eine wichtige Rolle: Ausreichend Platz und entsprechende Hygiene schaffen ein Umfeld, in dem sich die Tiere schnell und gut zurechtfinden können. Um diese hygienischen Bedingungen zu erreichen, sollte der Stall vor der Umstellung bestmöglich gereinigt werden.
Gesunde Tiere
Während der gesamten Mast, aber natürlich gerade im Bereich der Umstellung ist uns die Erhaltung der Tiergesundheit ein zentrales Anliegen. Vorbeugung ist hier das A und O. Aspekte wie Fütterung, Stallklima, Stressmanagement, Gruppenbildung, Einstreu und Hygiene bieten wichtige Stellschrauben für eine erfolgreiche Vorbeugung. Zusätzlich können abgestimmte Grippeschutzimpfungen unterstützend eingesetzt werden. Diese sollten jedoch, je nach verwendeter Art des Impfstoffes, rechtzeitig vor der Umstellung abgeschlossen sein. So können die Tiere gut geschützt in die neue Umgebung starten. Doch Vorsicht: Selbst die beste Impfung kann Fehler in den anderen Bereichen nicht wieder gutmachen!
Stallklima
Ganz wesentlich in diesem Zusammenhang ist das Stallklima! Schlechte Luftverhältnisse oder Temperaturschwankungen belasten die Atemwege und schwächen das Immunsystem, was insbesondere in der sensiblen Umstellphase problematisch ist. Eine laufende Optimierung des Stallklimas ist unser oberstes Ziel und stellt im Sommer wie im Winter eine gewisse Herausforderung dar, da man im Jahresverlauf mit unterschiedlichen Klimaproblematiken im Stall zu tun hat. Eine der wichtigsten und gleichzeitig einfachsten Möglichkeiten zur Kontrolle des Klimas ist die Nutzung unserer eigenen Sinne. Statt die Verhältnisse am Futtertisch zu beurteilen, sollten wir die Situation aus der Sicht und Position unserer Tiere direkt in den Buchten wahrnehmen. Entsprechende Kontrollgänge in die Bewegungs- und vor allem Ruhebereiche haben, sind unerlässlich. Auf diese Weise werden uns schnell eventuelle Mängel bewusst, und wir können Maßnahmen zur Optimierung einleiten. Ziel ist viel frische Luft zu den Kälbern zu bringen und dies möglichst zugluftfrei. Dafür stehen uns verschiedenste Möglichkeiten zur Verfügung. Technische Lösungen, wie Lüftungsschläuche, Porendecken, aber auch, oft einfach einzurichtende Kleinklimazonen können hier sehr gute Abhilfe schaffen.
Das erfahren Sie noch in diesem Beitrag:
- die wichtigsten Klimafehler im Kälberstall
- so gelingt die Futterumstellung
- das richtige Kontrollregime
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