„Ich habe Eternitdächer entsorgt und möchte meinen Nachfolgegenerationen keinen Sondermüll hinterlassen“, sagt Mathias Lingg mit Blick auf das Gründach auf seinem neuen Kuhstall. Der 42jährige Allgäuer arbeitet für LANDWIRT bio und betreibt einen Bio-Bauernhof mit 50 Brown Swiss Kühen. Im Herbst 2020 sind seine Kühe in den Offenfrontstall eingezogen. Dieser ist auf der Südseite offen – eine Herausforderung an heißen Sommertagen? Nicht am Betrieb Lingg: Das 700 m² große Auslaufdach wurde zum Gründach und kühlt seither die Stalltemperatur an heißen Sommertagen spürbar herunter. Zudem wird das Gründach als Ausgleichsfläche anerkannt: In Deutschland müssen für versiegelte Flächen begrünte Ausgleichsflächen geschaffen werden.
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So ist das Gründach aufgebaut
Aufgebaut ist das Gründach mit zwei versetzt verlegten Bitumenlagen, damit das Regenwasser abfließt. Darüber hat Mathias Lingg Rollkies als Drainage aufgebracht. Den Kies und die darüber liegende 10 cm dicke Humusschicht trennt ein Vlies. Angebaut hat der Bio-Bauer eine im Handel angebotene Bio-Gründachmischung für trockene Standorte. An den Rändern des Gründachs wurde die Rollierung hochgezogen, damit der Bewuchs nicht über das Dach hängt. Spezielle Abschlussbleche vervollständigen das Gründach. Mit fast 30.000 Euro kostete es am Betrieb Lingg 42 Euro pro Quadratmeter – und das mit viel Eigenleistung, wie Mathias erzählt.
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- Sonne von Liegeboxen fernhalten
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