Deutschland hat in der ersten Hälfte der aktuellen Vermarktungssaison weniger Raps importiert. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes und der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) ging das Volumen von Juli bis Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 % auf 3,1 Mio t. zurück.
Das bundesweite Rapsaufkommen ist wegen des trockenen Sommers 2018 im Vergleich zu 2017 um 14 % gesunken. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) und die anderen Marktakteure hatten deshalb damit gerechnet, dass Deutschland mehr Raps einführt. Allerdings war wegen der ungünstigen Witterung in der gesamten EU die Ernte schlecht. Insgesamt standen EU-weit 2,2 Mio t weniger Raps zur Verfügung. Die Lieferungen nach Deutschland reduzierten sich daher um 14 %. Ein Import war vor allem aus Drittländern möglich. Dieser konnte die Defizite aus der EU aber nicht ausgleichen.
Ukraine verdrängt Frankreich als Hauptlieferant
Wichtigster Rapslieferant für Deutschland war die Ukraine mit 638.800 t. Das war fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Danach folgt Rumänien mit 575.700 t. Das ist ein Plus von fast 40 %. Aus Frankreich wurden 18 % weniger Raps importiert. Das Volumen liegt mit 527.800 t auf dem dritten Platz. Im Vorjahr war Frankreich noch Hauptlieferant für Raps in Deutschland. Die Lieferungen aus den Niederlanden erhöhten sich um 15 % auf 433.400 t Raps. Die AMI schätzt aber, dass es sich hier größtenteils um den Reexport ukrainischer Ware handelt.
Weil weniger Rapssaaten zur Verfügung stehen, mussten die Ölmühlen ihre Verarbeitung in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres um 6 % drosseln.
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