Grundsätzlich ist Case IH im Leistungsbereich über 200 PS gut aufgestellt: Da gibt es einerseits den flinken Puma mit einer Nennleistung von bis zu 240 PS. Auf der andern Seite steht der bärenstarke Magnum, der den Bereich zwischen 250 und 380 PS Nennleistung abdeckt. Der Magnum ist ein mächtiges Stück Stahl, das in erster Linie für die schwere Bodenbearbeitung auf den weiten Flächen Amerikas geschaffen wurde. Europäische Landwirte und Lohnunternehmer haben vielseitigere Ansprüche an einen Traktor in dieser Leistungsklasse. Der Traktor sollte die Vielseitigkeit des Pumas und die Stärke des Magnum vereinen. Diesen Spagat soll die neue Optum Baureihe schaffen, die im CNH Werk St. Valentin vom Band laufen wird. Auf der Agritechnica in Hannover wird sie erstmals der breiten Öffentlichkeit gezeigt.
Zwei Modelle
Die neue Baureihe umfasst zwei Modelle: den Optum 270 CVX und den Optum 300 CVX. Beide werden von einem 6,7 Liter NEF-Motor von FPT Industrial angetrieben. Dieser liefert bei einer Nenndrehzahl von 2.100 U/min eine Leistung von 199 kW/270 PS bzw. 221 kW/300 PS. Das 300er Topmodell erreicht die Höchstleistung von 313 PS bei 1.800 U/min. Der kleinere hat eine Maximalleistung von 288 PS. Zu den Änderungen am Motor zählen unter anderem ein neuer Werkstoff der Ventile und die modifizierte Konstruktion des Zylinderkopfs für einen höheren Verbrennungsdruck. Ebenfalls neu ist der untere Bereich von Motorblock und Ölwanne. Die Ölwanne ist jetzt ein Struktur-Bauteil des Traktors und nimmt teilweise die Belastung des Motorblocks auf. Diese Konstruktion ermöglicht ein zulässiges Gesamtgewicht von 16 Tonnen. Bei rund elf Tonnen Leergewicht bleibt so genug Spielraum für Anbaugeräte und Ballastierung. Neu ist auch die Zwangsbeatmung des Optum. So setzt Case IH hier auf einen einstufigen variablen Turbolader. Nach eigenen Angaben soll dadurch das Ansprechverhalten des Motors besser sein.
LANDWIRT Tipp
Weitere Bilder und ein Einsatzvideo vom neuen Case IH Optum finden Sie unter: www.landwirt.com/landtechnik
Nur stufenlos
Beim Getriebe setzt Case IH bei beiden Modellen auf eine stufenlose Kraftübertragung. Es wird das gleiche leistungsverzweigte Getriebekonzept mit Doppelkupplungen wie beim Puma verbaut. Das Getriebe wird im belgischen CNH-Werk Antwerpen gebaut. Neben der Hardware hat der Optum auch eine ähnliche Software wie der Puma und erlaubt somit auch die gleichen Fahrstrategien. Vorwärts stehen die Varianten 40 km/h Eco und 50 km/h Eco zur Wahl. Rückwärts erreicht das Getriebe unabhängig von der Getriebevariante eine Maximalgeschwindigkeit von 27 km/h. Das Verzögerungsverhalten wurde an das höhere Gewicht angepasst und das Fußpedal hat eine Kick-Down-Funktion erhalten.
Beim Optum verzichtet Case IH auf eine konventionelle Handbremse und setzt dafür auf eine durch Federkraft betätigte und hydraulisch gelöste Parkbremse. Apropos bremsen: Auf Wunsch lässt sich der Traktor auch mit ABS ausrüsten, was die Sicherheit auf der Straße bedeutend erhöht. Eine weiterentwickelte ABS-Variante bietet auch auf dem Acker Vorteile: Zur Lenkunterstützung wird automatisch das kurveninnere Rad gebremst. Diese Funktion ist elektronisch geregelt, damit das Rad nicht blockiert.
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