DiversifizierungMehr als die Hälfte der Betriebe haben ein zweites Standbein

Mehr als die Hälfte der Betriebe haben ein zweites Standbein

Viele Betriebe verdienen Geld durch Stromerzeugung – etwa durch OV-Anlagen auf den Stalldächern.
Quelle: agrarfoto.com

Die deutschen Landwirtschaftsbetriebe werden immer diverser. Die Anzahl der Betriebe, die neben der landwirtschaftlichen Produktion auf ein weiteres Standbein setzen, ist erneut gestiegen. Vor vier Jahren hatten noch etwa die Hälfte aller Betriebe eine zweite Einnahmequelle, heute erzielen rund 54 % aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland Einnahmen aus zusätzlichen landwirtschaftsnahen Tätigkeiten. Das geht aus Zahlen des statistischen Bundesamts hervor, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) ausgewertet hat.

Landwirte setzen auf Erneuerbare Energien

Insgesamt haben etwa 137.000 Betriebe mindestens ein weiteres Standbein. Den höchsten Anteil hat daran wenig überraschend die Erzeugung erneuerbarer Energien, etwa durch Photovoltaik (PV)- und Biogasanlagen. Ungefähr jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland erzeugte grünen Strom (65.050 Betriebe). Darunter sind neben PV-Anlagen auf Dächern auch einige Betriebe mit Agri-PV-Anlage. Informationen zur Funktionsweise von Agri-PV-Anlagen finden Sie in diesem Artikel.

DiversifizierungBetriebeAnteil an allen Betrieben in Deutschland
Betriebe mit Einkommenskombinationen zusammen137.27054%
Erzeugung erneuerbarer Energien65.05026%
Forstwirtschaft37.62015%
Direktvermarktung35.73014%
Lohnarbeiten30.97012%
Pensions- und Reitsportpferdehaltung16.4306%
Be- und Verarbeitung von Holz;15.6606%
Arbeiten außerhalb der Landwirtschaft10.3904%
Fremdenverkehr, Beherbergung, Freizeitaktivitäten9.4904%
Verarbeitung landw. Erzeugnisse (außer Wein)9.0004%
Bereitstellung von Gesundheits-, Sozial- oder Bildungsleistungen4.5802%
Fischzucht und Fischerzeugung9400,40%
Herstellung von handwerklichen Erzeugnissen im Betrieb5200,20%
sonstige Einkommenskombinationen11.8805%

Das BZL unterscheidet zwischen 119.000 Betrieben mit innerbetrieblichen Einkommenskombinationen, wie die Einnahmen aus einer betrieblichen PV-Anlage, und Einkommenskombinationen als rechtlich ausgelagerte Betriebe, von denen es laut aktuellen Zahlen 36.000 in Deutschland gibt.

Welchen Anteil innerbetriebliche Einkommenskombinationen am Gesamtumsatz der Betriebe haben, ist unterschiedlich. Bei den meisten Betrieben (53 %) liegt der Umsatzanteil jedoch
unter 10 %. Etwa 27 % erwirtschafteten mit den Einkommenskombinationen 10–50 % ihres Umsatzes. 20 % der Betriebe mit innerbetrieblichen Einkommenskombinationen erwirtschafteten dadurch mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes.

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