Andreas Voraberger greift nach der Mistgabel. Flink säubert er die zehn Liegeboxen und stellt die Gabel wieder in die Ecke des Stalles. Er tätschelt den Hals von Fleckviehkuh Wiola. Sie schmiegt ihren Kopf an den 18-jährigen Jungbauern. Am Futtertisch des Laufstalles schiebt seine Mutter Ingrid Voraberger gerade das Futter den Kühen zu. Sie hält inne, schaut zu ihrem Sohn und sagt: „Andreas hat ein gutes Gespür für die Kühe.“ Heute, am Samstag, hilft neben ihm auch der Rest der Familie mit. An den Wochentagen macht die Bäuerin die Stallarbeit allein, während ihr Mann und die Söhne außerhalb des Betriebes arbeiten oder in der Schule sind.
Laufstall für 10 Kühe
Dass Familie Voraberger noch immer Milchkühe im Stall hat, war nicht immer klar. Ingrid und Josef übernahmen den Betrieb 1991 mit 15 Stück Vieh und standen vor der Entscheidung – die Tierhaltung aufgeben und die Flächen verpachten oder in einen neuen Stall investieren. Ingrid Voraberger hätte wieder als Sekretärin arbeiten können. Sie entschied sich aber für die Arbeit am Hof. Also plante das Ehepaar damals einen Laufstall für zehn Milchkühe. Josef Voraberger erklärt: „Wir haben schon immer eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung gemacht. Mit den Milchkühen konnten wir die höchsten Erlöse aus unseren Flächen holen, auch als Nebenerwerbsbetrieb. Dass es auch am meisten Arbeit bedeutete, war uns bewusst.“ Die Vorabergers wurden mit ihrem Vorhaben von einigen Firmen nicht ernstgenommen. Das war für sie aber kein Grund, die Pläne zu ändern. 2005 bauten sie schließlich ihren Boxenlaufstall für zehn Milchkühe und 17 Stück Jungvieh. Die große Herausforderung: Das Platzangebot war eingeschränkt, da der Hof in Dorflage mit drei Seiten an Nachbargrundstücke grenzte.
Lesen Sie weiters in diesem Beitrag:
- Warum Familie Voraberger ihre Zahlen kennt.
- Mit welchem Preis eine Lebensleistungskuh der Herde ausgezeichnet wurde.
- Wie es am Hof weitergeht.
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