Raps in Bedrängnis
Helmut Feitzlmayr von der LK OÖ erläuterte, wie es um den Raps steht. Raps ist mit 19,5 Mio. t Produktion die wichtigste Ölsaat in Österreich. Seit die neonicotinoiden Beizen 2013 verboten wurden, hat die Kultur leider immer mehr an Anbaufläche eingebüßt. Die Anbaufläche fiel von 58.500 auf 26.500 ha. Es fehlt die Ware und so werden 6 Mio. t an Raps importiert. Dieser Importraps kommt aber aus Ländern, die noch mit Neonicotinoiden arbeiten dürfen. Im Moment machen Schädlinge wie der Erdfloh und der Rapsstängelrüssler dem Raps das Leben schwer. Leider gibt es nur mehr wenige zugelassene Wirkstoffe und so steigt auch das Resistenzrisiko. Der Raps hat damit wenig Zukunftsperspektive.
Missverständnisse Pflanzenschutz
Timo Küntzle sprach über das falsche Bild, das Nichtlandwirte von Pflanzenschutz haben. Im Gegensatz zu der oft propagierten Meinung sind unsere Lebensmittel noch nie so sicher gewesen wie heute. Auch der Irrglaube, dass PSM die Artenvielfalt zerstören, entkräftete der Journalist, denn der Verlust der Artenvielfalt hängt mit der Schlaggröße und der Bewirtschaftung zusammen. Küntzle machte aufmerksam, dass Glyphosat noch immer als das Gift bezeichnet wird, obwohl die tödliche Einnahme von Glyphosat höher sein müsste als jene von Kochsalz.
Mit Drohnen gegen Unkraut
Peter Riegler-Nurscher berichtete über das Thema Drohnen. Soja hat noch keine Probleme mit Unkräutern und Schädlingen, aber der Stechapfel könnte hier in Zukunft eine Herausforderung werden. Um einzelne Pflanzen, die der Bekämpfung entgangen sind, zu erkennen, wurden Versuche mit Drohnen angestellt. Die Ergebnisse sagten der Drohne eine große Zukunft voraus.
Praxiserfahrungen mit Robotern
Franz Handler vom Francisco Josephinum klärte über erste Praxiserfahrungen mit Robotern zur Unkrautregulierung auf. Zu bedenken gibt es beim Thema Roboter auch die Überstellung von Feld zu Feld, denn die ist noch immer mit Personalaufwand verbunden und beansprucht viel Zeit. Bis zu einer Schlaggröße von sechs Hektar ist das konventionelle Traktorgespann im Zeitvergleich dem Roboter überlegen. Als Fazit zeigte sich, dass Roboter im Vormarsch sind, bisweilen aber noch nicht an die Wirtschaftlichkeit von Traktoren herankommen. Interessant werden in naher Zukunft sicher Traktormaschinen, die Computergestützt arbeiten.
Die Strategie der EU
Alexander Bernhuber klärte über die momentane politische Situation beim Pflanzenschutz auf. Die EU möchte im Rahmen des Green Deal den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 auf die Hälfte reduzieren. Jedoch sind diese Ziele in der Praxis schwer umzusetzen, denn der Einsatz von PSM pro Hektar schwankt in den einzelnen EU-Ländern um ein Vielfaches. Diese Strategie könnte dazu führen, dass sich die europäische Lebensmittelproduktion um 10–20 % verringert. Bernhuber betonte, dass es sinnvoll ist, Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, aber jedes Land sollte für sich machbare Ziele definieren. Eine pauschale Reduktion würde zu höheren Unsicherheiten bei Lebensmitteln führen, anstatt diese zu beseitigen.
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