ObstbauObstbau: Ohne Frostberegnung geht es kaum noch

Obstbau: Ohne Frostberegnung geht es kaum noch

LK-Vizepräsidentin Maria Pein zeigt die Frostringe auf den Äpfel. Dadurch sind sie nur mehr als Pressobst zu vermarkten.
Quelle: LK Steiermark/Danner

So früh wie noch nie – um zwei Wochen früher als üblich – hat die steirische Apfelernte vor einer Woche begonnen. Das einzig Positive: die überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden und die gut verteilten Niederschläge haben sich ausgezeichnet auf Aroma und Inhaltsstoffe der steirischen Äpfel ausgewirkt – sofern sie die extreme April-Frostnacht überhaupt überstanden haben.

Doch die schlechte Nachricht überwiegt und bereitet den Obstbauern großes Kopfzerbrechen: Sie ernten nur ein Drittel einer Vollernte, konkret 59.000 Tonnen. „Ohne Frostschutz – in erster Linie Frostberegnung – würde die Apfelernte noch viel, viel schlechter ausfallen“, analysiert LK Steiermark-Vizepräsidenti Maria Pein. Dank der deutlich geringeren Frostschäden in den anderen Bundesländern, ist die heimische Versorgung dennoch mit rund 120.000 Tonnen weitgehend gesichert.

Frostberegnung ist effektiv, muss mehr gefördert werden

Der steirische Apfelanbau steht auf aber auf des Messers Schneide, die Herausforderungen sind riesig, aber es gibt einen entscheidenden Mutmacher, der große Hoffnung gibt – die Frostberegnung. Doch der Bau von Speicherbecken und Beregnungsanlagen verursacht extrem hohe Investitionskosten, die sich viele Betriebe wegen der wirtschaftlich schlechten Zeiten kaum noch leisten können. Für Pein ist es dringend notwendig,, dass solche richtungsweisenden Investitionen stark aus öffentlichen Mitteln unterstützt werden, um die Abwärtsentwicklung des steirischen Obstbaus konsequent zu stoppen..

Zu den immer wieder vorgebrachten Behauptungen, wonach durch die Frostberegnung Wasser vergeudet werde, stellt der Obmann der steirischen und österreichischen Obstbauern, Manfred Kohlfürst klar: „Die Frostberegnung ist hocheffizient und äußerst umweltverträglich. Kein Liter Wasser geht verloren, sondern wird der Natur wieder zurückgegeben. Außerdem ist das im Speicherbecken gesammelte Wasser für die Frostberegnung oder die Bewässerung bei Trockenheit lediglich Überschusswasser.“

10 Mio. Euro EU-Geld für Frostschäden

Derzeit arbeiten die Bundesländern und das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer die Förderkriterien für die heurigen spätfrostgeschädigten Gebiete aus. Die EU stellt dafür 10 Mio. Euro an Soforthilfe zur Verfügung: 8,5 Mio. Euro sind für den Obstbereich, 1,5 Mio. Euro für den Weinbereich vorgesehen.

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