ForstPraxistag zur digitalen Waldinventur

Praxistag zur digitalen Waldinventur

Die Veranstalter und Referenten der Fachexkursion v.l.n.r.: Dr. Christoph Gollob, DI Rafaela Rothwangl, GF Ing. Mag. Simon Gerhardter, Mag. Heinrich Reuss, DI Karl Goritschnig, DI Martin Steinkellner und ÖR Carl Prinz von Croy.
Quelle: Veronika Weber

Digitale Technologien gewinnen in vielen Bereichen zunehmend an Bedeutung. Auch in der Forstwirtschaft spielen Innovationen wie Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge und Machine Learning eine immer wichtigere Rolle. Angesichts der zunehmenden Wetterextreme sehen sich Forstbetriebe verstärkt der Notwendigkeit gegenüber, umfassende Daten über ihre Wälder zu generieren. Die betriebliche Waldinventur stellt hierbei ein zentrales Instrument dar. Doch wie viel Monitoring und welche Daten benötigen die Forstbetriebe, um ihre Wälder zukunftsorientiert bewirtschaften zu können?

Martin Steinkellner, Rafaela Rothwangl und GF Simon Gerhardter erörtern, wie datengetriebene Methoden die Waldbewirtschaftung unterstützen können.
Quelle: Veronika Weber

Ob und wie rasch die digitale Waldinventur alle in der Forstpraxis benötigten Parameter abbilden kann, wurde mit Dr. Christoph Gollob von der Universität für Bodenkultur diskutiert. Die lasergestützte Datenerhebung ermöglicht bereits die Erstellung digitaler Waldzwillinge. Stichproben der Waldflächen können mit Lasertechnologie schneller als von Hand erhoben werden, um forstliche Kennzahlen großflächig zu errechnen. Einzelbaumdaten wie Höhe, Durchmesser, Biomassegehalt und Kohlenstoffspeicherung lassen sich ebenfalls erfassen. Trotz dieser weitreichenden Möglichkeiten sind die hohen Anschaffungskosten in der Praxis ein Hindernis.

Die Möglichkeiten zur Datenerhebung im Wald sind vielfältig. In Bezug auf die Sinnhaftigkeit für einzelne Betriebe merkte Rafaela Rothwangl vom Waldbüro RG ZT GmbH an: „Es ist entscheidend, dass Forstbetriebe nicht blind Daten sammeln. Eine effektive Inventur, ob digital oder traditionell, ist nur dann von Nutzen, wenn die erhobenen Daten gezielt verwendet werden. Durch zielgerichtete Datenerhebung können Kennzahlensysteme und Analysen aufgebaut werden, die den Betrieben helfen, ihre Ziele zu erreichen und somit einen echten Mehrwert für die Zukunft zu schaffen.“

Der Obmann der Land&Forst Betriebe Steiermark Ök.-Rat Carl Prinz von Croy unterstrich abschließend: ‚‚Jeder Waldeigentümer muss seinen Wald genau kennen. In diesem Sinne können uns digitale Methoden in Zukunft weitreichend unterstützen. Nur wer die Zusammenhänge versteht und klar kommuniziert, kann auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften.“

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