Der eidgenössische Bauernverband (SBV) erwartet, dass Anträge auf Abschuss von Wölfen unbürokratisch und rasch bewilligt werden. Zudem brauche es neue Lösungen, um die wachsenden Wolfspopulationen einzudämmen, sonst ist die Almwirtschaft gefährdet, warnt der Verband. Die Zahl der Wölfe steigt in der Schweiz kontinuierlich an, Ende Februar 2021 waren es rund 110 Wölfe und elf Rudel.
„Gerade in den letzten Tagen kam es zu zahlreichen Vorfällen. Im Waadtland fielen sechs Kälber, im Safiental zwei Rinder den Raubtieren zum Opfer. Nach Wolfsangriffen entschieden Älpler im Wallis und Bündnerland, ihre Tiere ins Tal zurückzubringen, weil sie deren Sicherheit auch mit Schutzmaßnahmen nicht mehr gewährleisten können”, teilt der Bauernverband mit.
Zielgerichtete Wolfsregulierung notwendig
Es zeichne sich ab, dass die zunehmende Zahl der Wölfe und Wolfsrudel die Alpwirtschaft gefährdet. „Schutzmaßnahmen sind einerseits aufwendig, andererseits nicht immer effektiv, denn auch bei geschützten Herden kam es zu Angriffen. Der Einsatz von Herdenschutzhunden und auch das ängstlichere Verhalten der Mutterkuhherden bei Wolfspräsenz bringen zudem neue Gefahren für Wanderer mit sich”, betont der Bauernverband. Er erwartet deshalb, dass Parlament und Bund rasch neue gesetzliche Regelungen für eine zielgerichtete Wolfsregulierung sowie eine Unterstützung der betroffenen Tierhalter schaffen. Bis dahin seien Anträge auf den Abschuss von Problemwölfen gemäß dem geltenden Recht unbürokratisch und zeitlich rasch zu bewilligen, fordert der Verband.
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