„Durch das Niederschlagsdefizit von 23 % ist die Gefahr eines Waldbrandes zurzeit erheblich erhöht. Der, infolge von Windwurf und Borkenkäfer, ohnehin geschwächte Baumbestand, ist am Limit“, warnt Forst-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Im Frühjahr wurden die Wälder im Süden der Bezirke Kirchdorf und Steyr durch massive Windwurfschäden schwer getroffen. Diese Verwüstungen haben die Bestände nachhaltig geschwächt und die Anfälligkeit gegenüber dem Borkenkäfer erhöht. Zwar konnte durch den regenreichen Juni und Juli eine größere Borkenkäferkalamität abgewendet werden, doch das Risiko bleibt bestehen, insbesondere angesichts der anhaltenden Trockenheit.
Schutzwald – Ein Bollwerk gegen Naturgefahren
Unsere Schutzwälder sind nicht einfach nur ein Teil der Landschaft, sie sind unsere Lebensversicherung. Ohne die Schutzwirkung des Bergwaldes wären die Alpentäler unbewohnbar. Eine technische Verbauung als Ersatz für diese natürliche Schutzfunktion ist finanziell nicht realisierbar. „Unsere Bann- und Bergwälder bilden unser Schutzschild vor Naturgefahren. Rund 75.000 Hektar Wald, das sind 15 % der oberösterreichischen Waldfläche, schützen Siedlungen und Verkehrswege vor Steinschlag, Muren, Lawinen und Hochwasser“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
Herausforderungen für den Schutzwald wachsen
Laut der Landesforstdirektion ist mehr als die Hälfte der oberösterreichischen Schutzwaldfläche sanierungsbedürftig. Die Bestände überaltern, und die Verjüngung ist unzureichend. Die Ursachen sind vielfältig: hohe Erntekosten, geringe Holzerlöse, extreme klimatische Bedingungen und Verbissdruck durch das Schalenwild. Zusätzlich erschwert der zunehmende Freizeitsport die Bewirtschaftung und Pflege des Schutzwaldes.
Kommentare