Mechanische Unkrautbekämpfung
Nach der Teilübernahme des dänischen Landtechnik-Herstellers Thyregod steigt Väderstad nun in das Segment der mechanischen Unkrautbekämpfung ein. Es handelt sich um die in den Farben rot, gelb und schwarz gehaltenen Hackgeräte Extract, die es in den gezogenen Ausführungen L und in den angebauten Varianten V geben wird. Die Arbeitsbreiten der Maschinen bewegen sich zwischen 6 und 12 m mit Reihenabständen von 75, 50, 45, 25 und 22,5 cm.
Die Maschinen verfügen über einen hohen Hauptrahmen und eine patentierte Lösung zum Anheben der Reiheneinheiten, wodurch eine Beschädigung der Pflanzen vermieden werden und die Bearbeitung auch bei größeren Pflanzenhöhen möglich sein soll. Die Hackgeräte lassen sich mit verschiedenen Werkzeugen ausrüsten, werden mit Kameras und Verschieberahmen in den Reihen gehalten. Dank Section Control lassen sich die Hackelemente auch einzeln ausheben.
Speziell bei den Modellen Extract und L ist, dass diese Geräte über eine Rahmenlösung verfügen, bei der zwei Rahmen in einem Hauptrahmen untergebracht werden können. So wird die übliche Arbeitsbreite und damit auch Effizienz verdoppelt.
Flüssigdünger
Als neue Option kann man die Einzelkornsämaschine Tempo L mit 8 bis 24 Reihen mit einem Flüssigdüngersystem ausstatten. Dieses System verfügt über einen 2.000 Liter fassenden Tank. Der flüssige Dünger kann entweder in der Saatreihe über die Reiheneinheiten oder neben der Saatreihe über Düngerschare ausgebracht werden.
Es lässt sich damit einer breiten Palette von Düngern ohne jeglichen Düsenwechsel applizieren, und zwar in Mengen von 30 bis zu 200 l/ha bei Geschwindigkeiten bis 15 km/h. Durchflusssensoren überwachen ständig die Ausbringmenge, so dass über die E-Control-Steuerung stets die gewählte Ausbringmenge eingehalten wird.
Die Befüllung des Flüssigdüngertanks kann mit einer externen Pumpe, durch Schwerkraft oder über die vorhandene Bordpumpe der Maschine erfolgen. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, ist die Maschine mit einem Frischwassertank, einer Händewaschanlage und Fächern für die persönliche Schutzausrüstung ausgestattet.
Applikationskarten zur Bodenbearbeitung
Die neue Generation der Grubber TopDown und Opus kann man mit einer iPad-basierten Steuerung ausstatten, mit der sich die Bodenbearbeitung mit Hilfe von Applikationskarten optimieren lässt. Nach der variablen Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie von Saatgut ist das für Väderstad der nächste Entwicklungsschritt im Ackerbau. Per Knopfdruck kann man die Arbeitstiefe oder Intensität des Scheiben- und Zinkenfelds, der Nivelliereinheit oder des Packers während der Fahrt einstellen.
Mit den Voreingabetasten kann man seine eigenen, am häufigsten verwendeten Maschinenkonfigurationen speichern. Zum Beispiel die Voreinstellung 1 für die normale Feldarbeit, Voreinstellung 2 für Fahrgassen, Voreinstellung 3 für schwierige Bereiche und so weiter.
Die Maschineneinstellung kann während der Fahrt anhand einer Feldkarte auch automatisch gesteuert werden. Väderstad zeigte diese neue Möglichkeit mit einem fahrerlos und autonom agierenden Magnum 340 von Case IH. Es ist aber weiterhin möglich, eine solche ausgestattete Maschine auch manuell einzustellen.
Mehr Elektronik bei Tempo
Weiters führt Väderstad das elektronische System WSX für seine Einzelkornsämaschinen des Typs Tempo (Ausführungen F, V und L) ein. Durch die Aufrüstung der Elektronik dieser Geräte werden neue Funktionen zur Steigerung der Präzision auf dem Feld ermöglicht.
Zu diesen neuen Funktionen gehört eine vollautomatische Vereinzelung des Saatguts mit kontinuierlicher Überwachung. Dann wird eine aktive hydraulische Reiheneinheit eingeführt, die unabhängig von der Bodenbeschaffenheit immer eine exakte Ablagetiefe gewährleistet. Das System hat die Aufgabe, den eingestellten Reihendruck stets beizubehalten, indem es je nach Bodenbeschaffenheit Druck auf den Boden ausübt oder abbaut. Eine weitere Neuerung ist die Einführung des Kurvenausgleichs, der eine gleichmäßige Dosierleistung über die gesamte Maschinenbreite gewährleistet.
Das bedeutet, dass die inneren Reiheneinheiten in der Kurve ihre Dosierleistung vorübergehend verringern, während die äußeren Reiheneinheiten sie erhöhen. Gyrosensoren erkennen, wenn die Maschine in eine Kurve fährt und passen die Dosierleistung der einzelnen Reiheneinheiten an, um eine gleichmäßige Dosierung über die gesamte Legebreite zu gewährleisten.
Proceed wird marktreif
Die 2021 vorgestellte Sämaschine Proceed ist nach umfangreichen Tests und erfolgten Anpassungen nun bereit für die Markteinführung. Mit dieser Maschine soll eine Vielzahl von Kulturen ausgebracht werden können, darunter Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrüben, Erbsen, Mais oder Sonnenblumen. „Das Gerät ist in der Lage, kleinste Saatgutmengen millimetergenau in der perfekten Tiefe abzulegen, so dass beispielsweise die Körnerzahl für Weizen um die Hälfte reduzieren werden kann, ohne an Ertrag etwas einzubüßen“, betonte Väderstad bei der Präsentation dieser Neuheit.
Herzstück der Proceed sind die Reiheneinheiten. Vor der Ablage des Saatguts wird das Feld mit individuellen Vorverfestigungsrädern befestigt, um gleiche Bedingungen für jedes Saatgut zu schaffen. Diese Räder sind einzeln montiert und nutzen einen hydraulischen Anpressdruck, um eine optimale Funktion zu gewährleisten.
Kommentare