AckerbauGetreideWeizen auf Qualität düngen

Weizen auf Qualität düngen

Quelle: Böck

Ein Drittel zum Vegetationsstart, ein gutes Drittel zum Schossen und den Rest dann bevor die Ähre kommt. So wird die Düngung von Weizen seit Jahrzehnten auf vielen Betrieben erledigt, und daran hat sich bis heute auch nie viel verändert. Hat sich die Herangehensweise mit den drei Teilgaben in Weizen doch gut bewährt. Doch mit Blick ins vergangene Jahr 2023 stellt sich die Frage, ob und inwieweit eine Spätgabe Sinn macht.

Weniger Protein

Im vergangenen Jahr waren die meisten Landwirte nach der Weizenernte regelrecht enttäuscht, wenn nicht sogar verdutzt, denn die Proteingehalte waren vielerorts im Keller. Die ortsüblichen Prozente wurden in der Regel nicht erreicht. So kam in den Mahlweizengebieten nur Futterweizen und in den Qualitätsweizenregionen größtenteils nur Mahlweizen zustande. Martin Bäck von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich schätzt, dass die Proteingehalte im Feuchtgebiet im vergangenen Jahr um 1 bis 1,5 % geringer ausfielen als üblich. Auf ähnliche Ergebnisse kommt Christian Kummer von der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung: Demnach fielen die Proteingehalte regional deutlich niedriger aus. Deshalb wurde in Österreich insgesamt mehr Mahlweizen, dafür aber deutlich weniger Qualitätsweizen produziert. Kummers Aussage zufolge lagen die mittleren Proteingehalte in Österreich 2023 mit 13,3 % um 0,6 % niedriger als im Jahr davor. Bei den Gründen für das Abfallen der Proteingehalte sind sich die Experten noch nicht ganz sicher. Auf alle Fälle hatte das Wetter seine Finger im Spiel. So kam die Spätgabe witterungsbedingt zu spät aufs Feld, sodass sie nicht mehr richtig zur Geltung kam. Dann war die Niederschalgsverteilung ein Problem. Außerdem waren laut Kummer die Ernteerträge mit durchschnittlich 6,4 t/ha im Mittel um 10 % höher als noch im Jahr davor. Durch den Verdünnungseffekt waren dann die Proteingehalte einfach niedriger. Das Gerücht, dass der heiße Juni eine Notreife brachte, konnten Strohanalysen weitgehend widerlegen. Bei der Notreife hätte im Stroh mehr Reststickstoff enthalten sein müssen, der durch die Notreife nicht mehr ins Korn verlagert werden konnte. Proteingehalte von 2,1 % im Stroh zeigen, dass dem nicht so war, so Kummer.

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