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Wirtschaftlichkeit von Low-InputSystemen in der Milchproduktion Teil 2

Priv.-Doz. Dr. Leopold Kirner, Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik Wien

Konkretes Betriebsbeispiel und Varianten

Um die Wirtschaftlichkeit von Low-InputSystemen zu prüfen, haben wir für einen Grünlandbetrieb mit 25 Hektar nachgerechnet. Wir unterscheiden zwischen drei Varianten: ein durchschnittliches Produktionssystem („Ø“), ein Hochleistungssystem („HL“) und ein LowInput-System („LI“). Zudem differenzieren wir zwischen der konventionellen und der biologischen Wirtschaftsweise sowie von einander abweichenden Grundfutterqualitäten.

Höherer DB je Kilo Milch

Auf Basis der vorliegenden Daten errechnet sich für das Low-Input-System ein tendenziell niedrigerer Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr im Vergleich zu den anderen beiden Varianten (Abb. 1). Der Abstand ist bei biologischer Wirtschaftsweise niedriger als bei konventioneller. Demnach kann im Beispiel der niedrigere Milchverkauf nicht vollständig durch Einsparungen bei den Kraftfutterkosten kompensiert werden. Beim De ckungs beitrag je Kilo Milch ist es umgekehrt. Das Low-Input-System weist mit Abstand die höchsten Beträge aus, die Abweichung ist bei biologischer Wirtschaftsweise besonders deutlich.

Grundlagen der Berechnung

Grundlage für die Berechnungen ist ein Betrieb mit 25 Hektar Grünland sowie die De – ckungsbeitragsrechnung auf Basis des InternetDeckungsbeitrags der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft (Durchschnitt 2011–13). Die Milchleistung für die konventionelle Wirtschaftsweise in der Durchschnittsvariante (Variante „Ø“) beträgt 7.039 kg je Kuh und Jahr. Alle weiteren Parameter der Deckungsbeitragsrechnung, wie Milchpreis oder Kraftfutterpreis, sind ebenso dem Internet-Deckungsbeitrag entnommen. Beim Kraftfuttereinsatz je Kuh und Jahr wurde zwischen mittlerer und sehr guter Grundfutterqualität unterschieden (Tab. 1).

Die Hochleistungsstrategie wurde für die konventionelle Wirtschaftsweise mit 8.000 kg Milchleistung je Kuh und Jahr festgelegt. Daraus errechnet sich die Kraftfuttermenge je nach Grundfutterqualität. Der Kraftfutterpreis wurde gegenüber der durchschnittlichen Variante um fünf Prozent, der Kälberund Kalbinnenpreis um zehn Prozent angehoben; die Nutzungsdauer je Kuh wurde um fünf Pro – zent gesenkt (von 3,75 auf 3,56 Jahre).

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