Im Revier Großklein 1 (Bezirk Leibnitz) wurde am 13. November eine DNA-Probe bei einer offensichtlich von einem Wolf gerissenen Rehgeiß entnommen. Die Veterinärmedizinische Universität Wien bestätigte inzwischen den Wolfsriss. Laut DNA-Auswertung stammt der Wolf aus der nördlichen Quellpopulation (mitteleuropäischen Tieflandpopulation), berichtet das Fachmagazin „Schafe und Ziegen“.
Künftige Zuchtstute als Wolfsopfer
Dass durchziehende oder bereits sesshaft gewordene Wölfe auch in der Steiermark zunehmend zum Problem werden, bewies schon der Fall der wertvollen Zuchtstute im Raum Oberwölz. Mehrere Wölfe hatten Zuchtstuten auf einer Koppel eines international bekannten Pferdegestüts angegriffen. Die Pferde ergriffen die Flucht und wurden über Zäune gehetzt. Eine wertvolle Jungstute stürzte in der Folge über einen Felsabhang und kam zu Tode.
Gemäß den momentanen Entschädigungsregelungen des Landes Steiermark winkt dem Pferdezüchter nur ein ganz geringer Schadensersatz (1.375 Euro via Haftpflichtversicherung des Landes). Der Schaden ist aber um ein Vielfaches größer. Allein der aktuelle Tierwert der hoffnungsvollen Zuchtstute lag bei über 15.000 Euro. Hinzu kommen noch die Vermögensausfälle als Muttertier für künftige Zuchtfohlen.
Der Züchter verlangt daher vollen Schadenersatz. Diesbezüglich gab es schon erste Gespräche mit dem Amt der Steirischen Landesregierung. Sollte das Land schadenersatzmäßig nicht einlenken, dürfte der Züchter eine entsprechende Klage bei Gericht einreichen. Das Land müsste dann u.a. erklären, warum es nicht eine ausreichende generelle (Versicherungs-)Vorsorge für durch den Wolf zu Tode kommende Nutztiere getroffen hat. Immerhin ist das Wolfrissproblem schon länger bekannt, seit über drei Jahren in ganz Österreich evident und stark steigend. Zudem hat die Steiermark im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch keine Entnahmemöglichkeiten für Schad- und Risikowölfe auf Verordnungs-Basis erlassen. Der Verordnungstext ging aber bereits in Begutachtung.
Wolfsbewegungen und Risse melden
Bis Anfang November wurden in der Steiermark 34 Tiere von Wölfen gerissen. Sollten Sie über Wolf-Nachweise verfügen (Sichtungen, Videos oder Fotos von Wildkameras oder Handys, Fährten) bitte diese unbedingt an das zuständige Bezirksjagdamt bzw. Landwirtschaftsreferat der Gemeinde oder der Bezirkshauptmannschaft melden. Weiters sind Losungen und Risse sofort zu melden, damit ein Rissbegutachter umgehend DNA-Proben entnehmen kann.
Kommentare