#Neuheiten & #Highlights 2023Zwischenfrucht – Problemlöser oder notwendiges Übel?

Zwischenfrucht – Problemlöser oder notwendiges Übel?

Sämaschinen besitzen mittlerweile die Möglichkeit auch unterschiedliche Saattiefen für zwei oder mehr Komponenten zu realisieren.
Quelle: Horsch

Die Saateinbettung und der daraus resultierende Feldaufgang bestimmt maßgeblich die Rentabilität der Zwischenfrucht. Die Rentabilität ist indirekt messbar durch die Unterdrückung von Ausfallsamen und Unkräutern, der Verhinderung von Erosion, in der Steigerung der Biodiversität und der Schaffung von Habitaten für verschiedenste Bakterien, Insekten und wild lebende Tiere, in der gezielten Steuerung von Schadinsekten und Krankheitsdrücken, in der Verbesserung der Bodenstruktur und Durchwurzelbarkeit, und im Aufbau einer besseren und beeinflussbareren Nährstoffdynamik. Diese Dynamik kann je nach Nähr-/Stickstoffbedarf der Folgekultur verschoben werden und die vor Verlusten geschützten Nährstoffe werden gezielt wieder freigesetzt oder auch zusätzlich aus dem festgelegten Bodenvorrat mobilisiert.

Das oberirdische Blattwachstum korreliert nicht zwangsläufig mit der Wurzelentwicklung. Zum Zeitpunkt kurz vor und in der Blüte befindet sich das Wachstum in der Spitze des Zuwachses. Ab dann nimmt die Verholzung und längerfristige Fixierung der Nährstoffe, das Samenpotenzial der Zwischenfrucht und die Abbauprozesse der Wurzeln zu. Je mehr Biomasse die Zwischenfrucht aufgebaut hat desto höher ist auch das Risiko schon das nutzbare Bodenwasser der Hauptkultur anzuzapfen. Bei der Aussaat schon an den Umbruch denken sollte man, wenn im Frühjahr mit nur möglichst geringem Bodeneingriff der Acker für die Folgefrucht vorbereitet werden soll. Eine flache Bearbeitung (3-6 cm) braucht ein vor der Etablierung ebenso präzise nivelliertes Saatbeet und eine gleichmäßige Rückverfestigung.

Je tiefer der Eingriff, desto mehr Bodenwasser geht verloren.
Quelle: Horsch

Je tiefer der Eingriff desto mehr Bodenwasser geht verloren und desto schwieriger wird eine spätere Aussaat auf die wasserführende Bodenschicht. Die erfolgversprechendste Arbeitstiefe ist der Punkt knapp unterhalb des Hypokotyls, der Übergang zu den ersten Wurzelausläufern. Der Assimilataustausch zwischen produzierender Blattmasse und versorgender Wurzelmasse wird unterbrochen und beide Pflanzenteile sterben ab bzw. vertrocknen. Wurzelunkräuter und deren Fähigkeit unterirdische Reserven anzulegen oder sich über Stolonen (Wurzelausläufer) zu vermehren, erfordern mehr Aufwand. Die Hartnäckigkeit der Wurzeln ist hier nur durch mehrmaliges Schneiden in unterschiedlichen Tiefen zu brechen. Die bei Altverunkrautung teils massiven Wurzelquerschnitte erfordern einen deutlichen Überschnitt (mind. 5-7 cm) der Scharflügel und einen gleichfalls scharfen Schnitt. Geeignet sind hierfür Gänsefußschare oder für die flache Bearbeitung unter schwierigen Bedingungen und bei hartnäckiger Altverunkrautung TerraCut- Schare. Hartmetallschare garantieren durch die gleichbleibende Schneide eine durchgehend saubere Durchtrennung.

Ein sicherer, ganzflächiger Schnitt ist also der Schlüssel zum Erfolg. Da dies auch unter guten Bedingungen und perfekter Einstellung als alleinige Maßnahme oftmals nicht reichen wird, sind ein zweiter und je nach Wurzelunkrautvorkommen ein dritter flacher Durchgang notwendig um zufriedenstellende, z. B. mit chemischen Mitteln zu erreichende Wirkungsgrade, zu erzielen.

Horsch 

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