BioBio-MilchviehHitzestress bei Kühen vermeiden

Hitzestress bei Kühen vermeiden

Kühe im Stall mit Ventilator
Die aktive Kühlung der Kühe verringert Hitzestress am meisten. Vergessen Sie dabei nicht auf die Trockensteher.
Quelle: Dr. Mahlkow-Nerge

Aktuelle klimatische Veränderungen stellen nicht nur durch länger andauernde und häufigere Hitzeperioden Landwirte in der Futterproduktion vor Herausforderungen. Auch die Kühe leiden unter der vermehrten Hitze. Denn sie besitzen aufgrund ihrer hohen Futteraufnahme eine eingebaute Heizung durch den Pansen, da bei der Verdauung im Pansen enorme Mengen an Fermentationswärme entstehen. Gerade hochleistende Milchkühe mit Trockenmasse(TM)-Aufnahmen von über 20 kg TM/Tag haben Probleme die entstehende Wärme abzugeben. Sie versuchen über Schwitzen und Hecheln die Wärme bestmöglich an ihre Umgebung abzuleiten. Wenn im Stall zusätzlich zu hohen Temperaturen auch noch eine hohe Luftfeuchte herrscht, steigt das Risiko für Erkrankungen und leistungsmindernde Effekte deutlich an. Die Kühe versuchen weniger Fermentationswärme im Pansen zu produzieren, da sie weniger Wärme an die Umgebung abgeben können. Durch die verminderte Futteraufnahme versuchen sie ihre metabolische Wärme deutlich zu reduzieren; sie nehmen weniger TM auf und geben weniger Milch.

Genügend Tränken für alle Rinder, vom Kalb über die Jungrinder bis zu den laktierenden und trockenstehenden Kühen, sind wichtig, damit die Tiere ihren durch Hitzestress höheren Wasserbedarf decken können.
Quelle: Marco Horn, LK NÖ

Temperatur-Feuchtigkeits-Index

Damit Landwirte die Hitzestressbelastung im Stall besser einschätzen können, kann diese mit Hilfe des Temperature-Humidity-Index (THI; Temperatur-Feuchtigkeits-Index) berechnet werden. Dafür gilt folgende Formel: THI=0,8*T+RH*(T-14,4)+46,4. Dabei steht T für die Temperatur und RH für die Luftfeuchtigkeit; für 75 % wird der Wert 0,75 eingetragen. Übersteigt das Ergebnis 50, kommt es zu messbaren negativen Folgen. Durch Schwitzen und Hecheln verlieren die Kühe Flüssigkeit und Mineralstoffe, die sie durch ihre tägliche Wasseraufnahme auszugleichen versuchen. Bei einem Anstieg der Umgebungstemperatur von 15 °C auf 33 °C verdoppelt sich die tägliche Wasseraufnahme und die Tränkemenge und -dauer nimmt zu. Pro ansteigender THI-Einheit im Bereich zwischen 72–84 sinkt die TM-Aufnahme um 0,51 kg, was einer reduzierten TM-Aufnahme von etwa 6,1 kg/Tag entspricht.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Auswirkungen des Hitzestresses
  • Folgen für das ungeborene Kalb
  • Fütterungsmaßnahmen
  • Einfluss des Kraftfutters
  • Haltungsbedingungen
  • Vier Tipps gegen Hitzestress

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