„Der Bison ist für mich das Ur-Rind“

Ein lautes Schnauben und eine Art Röhren erdröhnt aus dem Wald, um den ein hoher Maschendrahtzaun gespannt ist. „So mancher, der dieses Geräusch noch nie gehört hat, wird bestimmt verwirrt sein und es nicht zuordnen können“, erklärt Bio-Bauer Christoph Riepl lachend. „Es erinnert mich irgendwie an einen Bären, zumindest stelle ich mir vor, dass die sich so anhören könnten.“ Zwischen den Baumstämmen taucht eine Herde großer brauner Tiere auf. Sie haben wuscheliges Fell, geschwungene Hörner und eine beeindruckende Größe. Doch es sind keine Kühe, die hier weiden. Es sind Bio-Bisons, die auf etwa 920 Meter Seehöhe im Mühlviertel in Oberösterreich gezüchtet werden. In ihrem weitläufigen Gatter grasen die Tiere auf Wiesen und können in den Wald gehen, um sich abzukühlen und zu rasten.

Der Weg zu den Bisons

„Meine Eltern haben Milchkühe gehalten. Auch heute noch leben auf unseren Flächen etwa zwölf Milchkühe. Ich habe von Anfang an gesagt, dass die Milchkühe nicht der richtige Weg für mich sind. Wir sind seit 2014 bio, dabei wollte ich unbedingt bleiben und habe mich nach einer tierischen Alternative umgeschaut“, so der Mühlviertler. Der Vollzeit bei der VÖEST angestellte Landwirt kam mit einem Arbeitskollegen durch Zufall ins Gespräch über Bisons. „Mich haben die Tiere von Anfang an fasziniert. Sie sind nichts Alltägliches; nichts, was jeder hat; und ihr Charakter ist einfach besonders“, erklärt er.

Christoph Riepl entschied sich von Milchkühen auf Bisons umzustellen.

Quelle: Honetz

Zudem war Riepl auf der Suche nach einem Nutztier, das sich mit möglichst geringem Zeitaufwand halten lässt und gut im Nebenerwerb geführt werden kann. „Der Bison hat mir einfach imponiert, ich mag diese eleganten, kräftigen und naturbelassenen Tiere sehr gerne. Hier hat der Mensch seine Finger nicht im Spiel gehabt und es wurde auch nicht gekreuzt. Der Bison ist für mich einfach das Ur-Rind, völlig rein und unberührt vom Menschen.“