AckerbauGetreideWinterweizen Sorten für 2023

Winterweizen Sorten für 2023

Quelle: Agrarfoto

Die Niederschläge blieben im Herbst und Winter 2022 weitestgehend aus. Auch das Frühjahr war anfangs trocken. Erst Mitte April gingen ausreichende
Regenfälle im Osten und Süden Österreichs nieder. Anders die Lage in Oberösterreich, wo ab Mitte Mai ein kräftiges Niederschlagsdefizit herrschte. Durch die Witterung war der Krankheitsdruck im Trockengebiet deutlich höher als im normalerweise stärker betroffenen Feuchtgebiet. Neben Septoria tritici-Blattdürre, Mehltau und Braunrost trat vermehrt Gelbrost auf. Die
Infektion war aufgrund der lang anhaltenden Blattnässe und der kühlen Temperaturen teils massiv. Einen Gelbrostbefall erkennt man an den zunächst unregelmäßig im Bestand auftretenden gelben Nestern. Auf den Blättern ist die typisch streifenförmige Anordnung der gelb-orangen Rostpusteln charakteristisch. Im Verlauf breiten sich die Symptome im gesamten Bestand aus. In den letzten Jahren veränderte sich das Gelbrost-Rassenspektrum und damit die Anfälligkeit einiger Sorten. Bei den Qualitätsweizen gelten nun u.a. ACTIVUS und MIDAS als stärker anfällig, gefolgt von ADESSO, EMILIO und der Neuzulassung ORVIETO. Am wenigsten werden EKONOM und ERNESTUS infiziert. Bei den Mahl- und Futterweizensorten sind die stärker gefährdeten Sorten kaum noch in Verwendung.

Niedrige Proteingehalte dieses Jahr

Auffällig waren dieses Jahr die verbreitet geringen Proteingehalte des Ernteguts. Es wurde deutlich weniger Qualitäts- und Premiumweizen im Vergleich zu den letzten Jahren geerntet. Grund für diesen Umstand dürften mehrere Faktoren sein. Zum einen können der Zeitpunkt der Düngergabe, die gesetzlichen Düngerobergrenzen und die Niederschlagsverteilung eine Auswirkung auf den Proteingehalt im Erntegut haben. Zum anderen können die teils überdurchschnittlichen Erträge zu einer Art „Verdünnungseffekt“ beigetragen haben. Außerdem wurde vermutet, dass es zu einer unvollständigen Stickstoffumlagerung vom Stroh ins Korn gekommen sein könnte. Eine Analyse von zwölf ausgewählten Strohproben mit geringem Protein im Korn zeigte, dass der Proteingehalt im Stroh durchschnittlich bei 2,1 % lag. Dies entspricht einem normalen Gehalt und war somit nicht erhöht. Die verbreitet niedrigen Proteinwerte wurden daher durch eine geringere Aufnahme von Stickstoff verursacht.

 

Das kommt noch in diesem Artikel:

  • Sortenaufstellungen
  • Empfehlungen für 2023

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00