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Chinakohl aus der Steiermark

Quelle: Edegger

Januar in der Oststeiermark: Es hat –2 °C, der Raureif hängt auf den Feldern und die Sonne kämpft sich durch den dichten Nebel. Während es andere Ackerbauern in ihrer Winterpause ruhiger angehen, herrscht am Hof von Familie Schiefer emsiges Treiben. Bereits seit dem frühen Morgen fährt immer wieder ein Gabelstapler mit gelben Großkisten über den Hof. Folgt man ihm, kommt man in den Verarbeitungsraum der Familie. Der Staplerfahrer stellt die Großkiste an einem langen Tisch ab und nimmt gleich wieder eine leere Kiste mit. Betriebsführer Karl Schiefer greift ohne hinzuschauen in die volle Kiste und zieht einen länglichen, hellgrünen Salatkopf hervor. Mit einem Messer schneidet er routiniert die äußeren Blätter ab. Der 47-Jährige erklärt: „Bis Mitte März hat unser Chinakohl Hochsaison. Fast täglich kommt ein LKW zu uns und holt fertige Ware ab.“ Er zeigt auf sein Team, das neben ihm fast im Sekundentakt die Chinakohlköpfe verkaufsfertig macht. Karl Schiefer ergänzt: „Bis wir den Chinakohl verkaufen können, ist es ein langer Weg.“
Für einen Hektar Chinakohl müssen 650–800 Arbeitsstunden pro Jahr kalkuliert werden.

Kleine Samen einzeln gesät

Chinakohl wird im Gegensatz zu vielen anderen Salaten nicht gepflanzt, sondern direkt in das vorbereitete Feld gesät. Der Oststeirer erklärt: „Die Samenkörner des Chinakohls sind sehr klein. Sie ähneln Mohnsamen. Weil wir sie mit Einzelkorntechnik gleich auf Endabstand säen, brauchen wir nur ungefähr 700 g Saatgut für einen Hektar. Dafür ist hier aber größte Präzision gefragt.“ Wer nun glaubt, dass die Aussaat von Chinakohl sehr günstig kommt, der täuscht sich. Während Karl Schiefer den geputzten Kopf auf ein Förderband legt, rechnet er vor: „Allein das Saatgut für einen Hektar kostet ungefähr 600-800 Euro. Wir säen hauptsächlich die Sorten Yuki und Kiseki.“ Nach der Saat düngt er das Feld noch einmal mit Stickstoffdünger. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, wie der Landwirt weiß: „Wenn man es mit dem Dünger zu gut meint, faulen die Salatköpfe von innen heraus.“

 

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