ManagementDer Wolf in Österreich

Der Wolf in Österreich

Wolf im Schnee
Die Rückkehr der Wölfe stellt die Weidetierhalter vor große Herausforderungen.
Quelle: Vlada Cech/shuttesrtock.com

Kaum zurückgekehrt, will man ihn schnellstmöglich wieder loswerden: den Wolf. Bilder von gerissenen Nutztieren gehen durch die Medien, Landwirte und ihre Vertreter fordern den Abschuss des Raubtieres, eine Regulation des Bestandes oder auch einen „wolfsfreien Alpenraum“. All diese Forderungen kann Österreich allerdings nicht für sich entscheiden, denn der Wolf und wie mit ihm umgegangen wird, ist eine Angelegenheit der EU. Der Wolf gilt in Europa als streng geschützte Tierart. Wir sind umgeben von Wolfspopulationen, aus denen immer wieder Tiere auf der Suche nach neuen Revieren abwandern. Inzwischen hat Österreich zwei nachgewiesene Wolfsrudel: Das erste bildete sich 2016 am Truppenübungsplatz Allentsteig (NÖ), ein weiteres lebt im Dreiländereck zwischen Ober- und Niederösterreich und Tschechien. Experten schätzen, dass in 15 Jahren zwischen 50 und 500 Wölfe in Österreich leben könnten. Wie viele es tatsächlich sein werden, lässt sich nur sehr schwer voraussagen. Zum Vergleich: In Deutschland wuchs der Bestand binnen 20 Jahren auf heute rund 105 nachgewiesene Rudel.

Der Schutz des Wolfes

Sowohl in der Berner Konvention als auch in der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) ist der Wolf als streng geschützte Tierart geführt. Diese internationale Vorgabe wurde in den Naturschutz- und Jagdgesetzen der Bundesländer umgesetzt. Der Schutz der FFH-RL verbietet jedes absichtliche Fangen und Töten, und jede Störung – z.B. der Fortpflanzung oder Wanderung. Die Mitgliedstaaten müssen diesen Schutz der Art „in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet“ sicherstellen, damit diese den sogenannten „günstigen Erhaltungszustand“ erreichen kann. Die Richtlinie sieht auch Ausnahmen dieses strengen Schutzes vor, etwa zur Verhütung ernster Schäden in der Tierhaltung oder im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Diese Ausnahmen sind aber an Bedingungen geknüpft. Einfach ausgedrückt darf der Wolf derzeit nur in Ausnahmefällen in irgendeiner Form „reguliert“ werden, und auch nur unter der Bedingung, dass keine andere zufriedenstellende Lösung vorliegt und die Population erhalten bleibt.

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00