Erstmals seit langem gibt es wieder etwas Licht am Ende des Tunnels für die Schweinehalter in Deutschland. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob gestern Mittwoch (17. Februar) ihre Notierung für Schlachtschweine um 2 Cent auf 1,21 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. Es war die erste Anpassung nach oben seit Ende November 2020, als die Notierung aufgrund des Nachweises der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg auf das tiefste Niveau seit Januar 2004 gesunken war.
Wäre deutlichere Steigerung möglich gewesen?
Zwar sei der moderate Anstieg angesichts des immer noch sehr niedrigen und nicht kostendeckenden Schlachtschweinepreises nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, doch sei er ein „ermutigendes Signal“, dass sich die Lage allmählich bessere, stellte ein Marktexperte fest. Das Heraufsetzen des oberen Spannenwertes auf 1,25 Euro/kg zeige, dass einige Vermarktungsorganisationen sogar einen stärkeren Preisanstieg für möglich hielten. Der VEZG zufolge schmelzen die Angebotsüberhänge und Schlachtgewichte in Deutschland weiter ab. Regional verlaufe die Vermarktung schlachtreifer Tiere wieder zeitnah und problemlos; anderenorts würden aber noch Überhänge bestehen. „Insgesamt zeigt sich die Marktlage aber etwas freundlicher, so dass die Preise leicht ansteigen“, erklärte die Vereinigung.
Spanien, Belgien, Italien und Österreich legen zu
In anderen Ländern der Europäischen Union hat die Befestigung der Schlachtschweinepreise bereits früher eingesetzt. Diese dürfte sich im weiteren Wochenverlauf fortsetzen. So sind schlachtreife Schweine in Spanien weiter gesucht, vor allen von den nach Asien exportierenden Schlachtunternehmen. Die Notierung wird nach Einschätzung des Mercolleida zwischen 2 Cent und 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG) steigen. In Belgien sind die Schweineüberhänge verschwunden, und der Markt hat sich gedreht. Die Schlachtschweinepreise sollen dort zwischen 1 Cent und 2 Cent/kg LG zulegen. In diesem Bereich wird auch der Aufschlag in Italien erwartet. Zurückhaltender gibt man sich in Frankreich mit einer zunächst unveränderten Notierungserwartung am Marché du Porc Breton, da dort in dieser Woche noch überhängige Schweine des Wintereinbruchs das Angebot vergrößern. Auch die Notierung der Österreich-Börse konnte nach 3 Cent plus in der Vorwoche erneut um 2 Cent auf 1,27 Euro (Basispreis) zulegen. Die Ö-Börse schreibt in ihrem Marktbericht von einem sinkenden Angebot in der Woche zum 18. Februar.
Kommentare