RindRinderhaltungDie Halskette…

Die Halskette…

Angebundene Kühe – wenn auch nur zeitlich begrenzt – sind gemartert. Diesen Eindruck vermitteln Werbungen und Aussagen von NGOs. Doch stimmt das? Ich kenne zwar von klein auf glückliche Kühe im Laufstall meiner Eltern, aber beim Nachbarsbauern waren sie im Winter angebunden. Den Sommer verbrachte die Herde auf der Weide. Nie hatte jemand den Eindruck, dass es diesen Kühen im Hinblick auf die Haltung schlechter ging als den Kühen meiner Eltern im Laufstall. Ich erinnere mich noch, wie zahm sie waren, wie sehr sie den Menschen vertrauten. Verhalten sich so gequälte Tiere? Ich denke nicht. Aber das sehen Konsumenten und der Lebensmitteleinzelhandel scheinbar anders. Wenn die Molkereien am freien Markt bestehen wollen, müssen sie die Bedingungen für ihre Milchlieferanten verschärfen. Der Elefant im Raum bleibt die Frage: Wer soll den Umbau der Ställe bezahlen? Handfeste Antworten: Fehlanzeige. In dieser Ausgabe finden Sie ein Interview mit Sandro Gstrein. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage: Wie können wir die kleinstrukturierte Landwirtschaft erhalten? Eine seiner Antworten: „Es steht uns nicht zu, Betriebe aufgrund der Diskussion um Haltungsformen in finanzielle Existenznot zu bringen.“
Die Halskette an Kühen ist verpönt, aber die Kette um den Hals der Bauern scheint erwünscht zu sein. Wann bemerken wir endlich, dass sich die Kette um den Hals der Bauern zuzieht, und die Landwirtschaft, die wir so gerne auf Fotos vom vergangenen Wanderurlaub sehen, akut gefährdet ist?

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00