Der Bio-Markt ist von Wachstum geprägt. Die Erntemengen nahmen in den vergangenen Jahren stetig zu. Aber auch die Nachfrage steigt. Wer den Blick unter die Oberfläche richtet, erkennt große Unterschiede. Während die Nachfrage nach Soja und Dinkel enorm ist, erscheint der Bio-Roggenmarkt gesättigt. Insofern ist es sinnvoll, die Anbauplanung auf den Markt abzustimmen.
Sojabohne ↑
Soja dürfte 2021 eine wirtschaftlich interessante Kultur werden, denn der Markt ist in den letzten Wochen und Monaten so richtig in Fahrt gekommen. Die Nachfrage ist enorm und der Bedarf kann trotz Flächenausweitung kaum gedeckt werden. Auch Ware aus dem EU-Ausland ist nicht greifbar. Die schwache Ernte, Lieferengpässe aus dem chinesischen Raum und die Verwendung der Ware in den Lieferländern selbst haben Soja in Europa verknappt. Preislich machte Soja gegenüber2019 einen deutlichen Sprungnach oben und auch für die Zukunft zeichnet sich eine weitere Preissteigerung ab. Aktuell berichten Händler von Verkaufspreisen je nach Qualität zwischen700 und 800 Euro netto/t für Bio-Soja. Die Preise für spezielle Sorten für die Tofu-Herstellung sind sogar noch höher. Für Futter-Sojabohne liegt der Preis aktuell zwischen 650 und 700 Euro, Umstellungsware wird um ca.50 Euro niedriger gehandelt. Die Nachfrage ist sowohl im Futterals auch im Speisebereich enorm.
Körnerleguminosen ↑
Eine Anbauempfehlung kann auch für Körnerleguminosen wie die Ackerbohne ausgesprochen werden. Die Nachfrage ist unverändert hoch und das Angebot in Österreich und Deutschland gering. Auch aus dem Ausland steht wenig Bio-Ware zur Verfügung, da vor allem die baltischen Länderihre Ware bereits anderweitig verkauft haben. Das Preisniveau ist sehr ansprechend und liegt aktuell im Verkauf – je nach Region – zwischen 450 und 550 Euro netto/t. Der Preisunterschied zu Umstellungsware ist wegen der großen Nachfrage gering.
Hafer ↑↓
Differenzierter sieht die Situation bei Hafer aus. Während Hafer in Speisequalität (mind. 48 g HL-Gewicht) gut nachgefragt wird, bleibt Futterhafer ein Ladenhüter. Eine Anbauempfehlung kann daher nur für Regionen gegeben werden, wo Speisehafer-Qualität erreicht wird. Marktexperten gehen davon aus, dass die Bio-Haferfläche 2021 erneut steigen wird. In etlichen Fällen blieben die geplanten Wintergetreidefelder aufgrund der nassen Herbstwitterung unbestellt und werden nun für Hafer verwendet. Zu euphorisch sollten die Preiserwartungen daher nicht sein. Aufgrund erster Vorkontakte gehen Vermarkter von Bio-Speisehafer-Preisen über 300 Euro netto/t ab Lager aus. Die steigende Nachfragenach Haferdrinks und Haferfocken in Bio-Qualität macht eine leichte Aufwärtsbewegung möglich.
Sonnenblume ↑
Eine stabile Nachfrage besteht auch nach Bio-Sonnenblumen, vor allem zur Ölproduktion. In Österreich verdreifachte sich die Anbaufläche seit 2018, allerdings waren die Erträge im Vorjahr zum Großteil nicht zufriedenstellend. Auch in Deutschland bieten Vermarkter Kontrakte für verschiedene Anbauprojekte für Schäl- und Öl-Sonnenblumen an. Das Preisniveau soll auch 2021 wieder ansprechend hoch sein. Die Erwartungen der Marktkenner liegen bei etwas über 600 Euro netto/t für Öl-Sonnenblumen. Wichtig ist es, sich vor dem Anbau mit Vermarktern bezüglich Sorten und Abnahmekonditionen abzusprechen. Für Umstellungsware gibt es übrigens kaum Möglichkeiten der Vermarktung.
Das bekommt der Landwirt |
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Bei den Preisangaben in diesem Artikel handelt es sich nicht um Auszahlungspreise für anliefernde Landwirte, sondern um am Markt erzielbare Preise für gereinigte, getrocknete und eingelagerte Ware. Landwirte-Preise liegen je nach Vermarkter um ca. 30 bis 50 Euro/t darunter. Die genannte Bandbreite repräsentiert den Großteil der von Bio-Vermarktern genannten Verkaufspreise für eingelagerte Ware. Regional können Abweichungen vorkommen. Alle Preise verstehen sich exkl. MwSt. |
Zuckerrüben ↑ und Alternativen ↑
Für den Rübenanbau 2021 ist es nach wie vor möglich, Bio-Flächen zu kontrahieren. In Österreich bietet die Agrana garantierte Preise, die von der erzeugten Bio-Weißzuckermenge abhängen. Bis 6.000 t
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