LandlebenGartenEinen Lebensbaum pflanzen

Einen Lebensbaum pflanzen

Von Susanne PAMMER

21.03. Eiche, Baum der Lebenskraft, Quercus robur

Eichen haben wertvolles Holz und kommen bei uns natürlich in Mischwäldern vor. Dass sie sehr alt werden, beweist die tausendjährige Eiche in Bierbaum bei Fürstenfeld, ein sehenswertes Ausflugsziel in der Thermenregion. Aus der artenreichen Gattung der Eichen sind zahlreiche Gartenformen hervorgebracht worden, denn nicht jeder kann sich eine große Eiche in den Garten pflanzen. So bleibt die Roteiche (Quercus rubra) doch wesentlich kleiner und beeindruckt im Herbst mit leuchtend orangeroter Herbstfärbung. Noch kleiner sind Strauchund Flaumeichen, schmal und hoch die Säuleneiche (Quercus robur „Fastigiata“).

22.03.–31.03. und 24.9.–3.10. Haselnuss, Baum der Wahrheit; Corylus avellana

Die frühen Blütenkätzchen der Haselnuss läuten das Frühjahr ein, Allergiker können ein Lied davon singen. Ein attraktiver, anspruchsloser Strauch mit essbaren Haselnüssen. Aus mehreren, im Kreis gepflanzten Haselnusssträuchern können Sie robuste Strauchhäuser für Kinder setzen. Die biegsamen einjährigen Triebe können geflochten werden und auch als Wünschelruten haben sie noch nicht ausgedient. Falls Ihnen der Strauch als zu „gewöhnlich“ erscheint und Sie einem Haselnuss-Geborenen ein besonderes Geschenk machen wollen, greifen Sie zur rotlaubigen Bluthasel (C. maxima) oder einer Korkenzieherhasel (C. „Condorta“).

01.04.–10.04. und 4.10.– 13.10. Eberesche, Baum der Lebensfreude; Sorbus aucuparia

In vielen Regionen Österreichs wird die Eberesche auch Vogelbeere genannt. Ein weiterer guter Grund, Informationen mit Hilfe des unverwechselbaren botanischen Namens zu suchen. Die Eberesche ist in höheren Lagen zu Hause, daher ist es in Tallagen klüger auf die Mährische Eberesche (S. aucuparia „Edulis“) auszuweichen. Dieser kleinkronige Baum wirft nur lichten Schatten und hat im Frühjahr weiße Blüten und im Herbst leuchtend orangerote Beeren. Falls selbst eine kleine Krone zu viel ist, können Sie auf verschiedene Säulenformen ausweichen. Die Beeren sind essbar, wenngleich in rohem Zustand oft recht herb. Für Insekten, Vögel und Säugetiere ist die Eberesche eine wertvolle Futterpflanze.

11.04.–20.04. und 14.10. –23.10. Ahorn, Baum der Freiheit; Acer campestre

Der Feldahorn ist der „kleine Bruder“ von Bergund Spitzahorn. Er bleibt auch tatsächlich recht klein, oft ein Strauch. Aus diesem anspruchslosen, heimischen Wildgehölz hat man einige Sorten gezogen. Die Gesundheit ist auch dem Kugelahorn (A. campestre „Nanum“) und dem kleinen A. campestre „Elsrijk“ mit seiner regelmäßigen, rundlichen Krone erhalten geblieben. Der Strauch hat eine goldgelbe Herbstfärbung.

21.04.–30.04. und 24.10.– 2.11. Nussbaum, Baum des Neubeginns; Juglans regia

Die Früchte der Walnuss sind bei Mensch und Tier sehr begehrt, der Walnussbaum braucht aber viel Platz. Die wärmeliebenden Walnussbäume werden bei uns meistens als Obstbäume gehandelt. Wegen der begehrten Früchte gibt es viele Veredelungen, sodass Walnüsse auf fast allen Böden wachsen können. Kleine Formen sind allerdings nicht bekannt. Wenn Sie Ihren Walnussbaum einkürzen möchten, dann bitte erst im Juli oder August. Im Frühjahr würde er zu stark bluten, diese Eigenheit teilt er übrigens mit Birke und Ahornarten.

15.05.–24.05. und 12.11.– 21.11. Edelkastanie, Baum der Offenheit; Castanea sativa

In Südeuropa beheimatet, ist sie von den Römern bei uns eingebürgert worden. Immer noch ist ihr Weinbauklima lieber als raueres Klima in höheren Lagen. Im Herbst lässt eine sehr stachelige Hülle die beliebten Maroni frei. Veredelte Kastanien fruchten bereits ab dem dritten Jahr, es wird auch empfohlen zur besseren Befruchtung einen zweiten Baum zu setzen. Ein Wildbaum in der Nähe hilft auch. Die natürlich aufgegangenen Edelkastanien können bis zu 35 Meter hoch werden, Veredelungen für den Garten bleiben eindeutig kleiner.

25.05.–03.06. und 22.11.– 1.12. Esche, Baum der Energie; Fraxinus excelsior

Gute Werkzeugstiele sind aus Eschenholz, das hart aber elastisch ist. Die gewöhnliche Esche ist ein anspruchsloser, relativ großer Pionierbaum mit guten Wuchseigenschaften. Die langsamer wachsenden und kleiner bleibenden Zierformen eignen sich auch für kleine Gartenbereiche. Besonders hübsch ist die Blumenesche, die es als Kugelform (F. ornus „Mecsek“) mit weißen duftenden Blüten oder als Säulenform (F. ornus „Obelisk“) gibt. Eschen haben eine schöne, gelbe Herbstfärbung.

04.06.–13.06. und 2.12.– 11.12. Hainbuche, Baum der Beharrlichkeit; Carpinus betulus

Die Hainbuche kommt in heimischen Laubwäldern vor, sie verträgt auch zeitweise Trockenheit ganz gut. Weil sie so gut schnittverträglich ist, werden Hainbuchen gerne als Hecke gepflanzt. Da macht man sich eine weitere Eigenschaft zu Nutze: Ihre Blätter bleiben lange in den Winter hinein an der Pflanze haften, oft sogar bis zum neuerlichen Austrieb in Frühjahr, und bieten dadurch guten Sichtschutz. Schlanke Säulenund Pyramidenformen sind sehr beliebt weil sie so gut wie überall eigesetzt werden können, langsam wachsen und nicht so hoch werden wie die Wildform.

14.06.–23.06. und 12.12.– 21.12. Feige, Baum des Einklangs; Ficus carica

Über die Wanderzüge der Kelten ist der Feigenbaum in unsere Breiten gekommen. Im Weinbauklima ist er winterhart, in kühleren Regionen mit Winterschutz, im Kübel oder Sie wählen sehr frostharte Sorten. Wo pflanzt man eine Feige? Wenn es ihr gefällt, kann sie ein recht großer Strauch werden, geben Sie ihr genug Platz. In den ersten Jahren kann es sein, dass sie jährlich zurückfriert. Irgendwann aber beginnt sie, die Winter zu überstehen. Eine dicke Mulchschicht ist immer ratsam. Vor kalten Nordostwinden sollten Feigen grundsätzlich geschützt stehen. Extreme Südlagen können bei Spätfrösten aber auch ein Problem sein, wenn die Feige zu früh „im Saft steht“. Unterschiedliche Erfahrungsberichte zu Winterhärten müssen also kein Widerspruch sein, da jeder Winter anders ist und Standorte nur bedingt vergleichbar sind.

24.06. Birke, Baum des Lichts; Betula pendula

Birken wachsen schnell, werden bis zu 25 Meter hoch und sind durch ihre weiße Borke das ganze Jahr über ein Blickfang. Allerdings schränkt das flache Wurzelwachstum das Unterpflanzen ein. Birken – hier vor allem die kleinerbleibende Himalajabirke mit ihrem ganz weißen Stamm – sind zauberhafte Frühlingspflanzen die mit Blumenzwiebel, Ginster, Mahonien, niedrigen Gräsern, Bergenien und Funkien ergänzt werden können.

Susanne Pammer ist Gartenund Landschaftsplanerin.

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