Freiwillig am Bauernhof

Greenpeace aktiviert seine Sympathisanten auf seiner Internetund Facebookseite mit der Aufforderung: „Du willst die Welt retten? Werde ehrenamtlich aktiv.“ Das Gleiche kann die Landwirtschaft auch machen. „Du willst die Bauern retten? Werde ehrenamtlich aktiv“. Auch die Landwirtschaft und die Berglandlandwirtschaft sind ein höchst wertvolles Gut. Deshalb finde ich die Aktion von Landwirtschaftskammer und Maschinenring Tirol großartig. Sie ist mutig, imagebildendund zukunftsträchtig. Martin Egger vom MR Tirol gab mir dazu nachfolgende Informationen:

„Freiwillig am Bauernhof“ ist ein eigenständiger Verein, der auf Initiative von Maschinenring Tirol und Landwirtschaftskammer Tirol im Jahr 2015 gegründet wurde. Der Maschinenring stellt Personal zur Abwicklung und Koordination der Einsätze sowie für die Geschäftsführung zur Verfügung. Vertreter des Maschinenring und der Landwirtschaftskammer sind im Vereinsvorstand.

Jeder über „Freiwillig am Bauernhof“ vermittelte Helfer wird kostenlos unfallversichert (vom Anbis zum Abreisetag). Diese Versicherung gilt für alle Unfälle, die am Betrieb bei der Arbeit passieren. Diese Versicherung ist für Freiwillige und Betriebe kostenlos und wird vom Verein „Freiwillig am Bauernhof“ getragen.

Der bürokratische Aufwand beschränkt sich für Betriebe und Freiwillige auf das Ausfüllen des Anmeldeformulars, die Abstimmung mit unserer Koordinatorin im Vorfeld eines möglichen Einsatzes und eine Kontaktaufnahme zwischen Freiwilligem und Betrieb für ein erstes Kennenlernen. Für Betriebe, die freiwillige Helfer aufnehmen, ist die Mitgliedschaft beim Verein verpflichtend (Mitgliedsbeitrag 20 Euro/Jahr), für die Helfer ist eine Mitgliedschaft möglich, aber nicht verpflichtend. Den Betrieben entstehen außer für die Verpflegung und Unterbringung der Helfer keine weiteren Kosten, auch die Freiwilligen erwarten außer für die Anund Abreise zum/vom Betrieb in Nordoder Osttirol keine weiteren Kosten.

Welche grundsätzliche Idee steht hinter dieser Aktion?

Die grundsätzliche Idee hinter „Freiwillig am Bauernhof“ ist die Unterstützung von Bergbauernfamilien in Nordund Osttirol, die ihre Höfe unter schwierigen Voraussetzungen im alpinen Gelände bewirtschaften. Gerade bei der Heuarbeit im Sommer stehen diese Betriebe aufgrund mangelnder Arbeitskräfte und dem hohen Anteil an händischen Arbeiten vor großen Herausforderungen. Hier setzt der Verein „Freiwillig am Bauernhof“ an und vermittelt landwirtschaftsaffine Personen für Arbeitseinsätze auf Bergbauernhöfe. Die Freiwilligen werden hierbei für manuelle Arbeiten vor allem auf dem Feld, aber je nach Anforderung bzw. Fähigkeiten der Helfer auch bei allen weiteren Tätigkeiten am Hof eingesetzt. Neben mehrwöchigen Einsätzen besteht seit diesem Jahr auch die Möglichkeit für Tageseinsätze ohne Übernachtung

Die Rückmeldungen der Landwirte sind durchwegs positiv. Neben der zusätzlichen Hilfskraft bei den Arbeiten, bringen die Freiwilligen oftmals auch neue Ansichten von außen und frischen Schwung auf den Hof. Oswald Mattersberger, Landwirt in Matrei in Osttirol: „ Die freiwilligen Helfer, die zu uns kommen, sind fleißig und fühlen sich wohl.“ Stefan Greuter, Landwirt im Lechtal: „Manche Freiwillige waren schon öfters hier und wir erinnern uns immer wieder gerne an die gemeinsame Zeit.“ Der Großteil der Betriebe nimmt nach den ersten Einsätzen laufend neue Freiwillige auf. Viele Helfer kommen wiederholt immer wieder auf denselben Betrieb, oftmals entstehen auch dauerhafte Freundschaften. Der Zulauf an neuen Mitgliedsbetrieben reißt auch in diesem Jahr nicht ab, mittlerweile sind 120 Höfe dabei und 500 freiwillige Helfer gemeldet. Eine gute Idee gut umgesetzt.