AgrarpolitikLandwirtschaft? Für die Bundestagswahl nicht relevant

Landwirtschaft? Für die Bundestagswahl nicht relevant

Ich wollte von den Spitzenkandidaten der sechs großen Parteien wissen, wie sie zur heimischen Landwirtschaft stehen. Von CDU, SPD, Die Linke und AFD habe ich bis Redaktionsschluss keine Antwort erhalten. Auch nicht auf telefonische Nachfrage. Nicht einmal für eine schriftliche Absage hat es gereicht. Die Grünen haben immerhin am gleichen Tag zurückgeschrieben, dass sie aufgrund der Vielzahl an sonstigen Anfragen von einer Antwort absehen. Nur Christian Lindner von der FDP hat zumindest versucht auf meine fünf Fragen zu antworten – vieles davon war schwammiges Politikergeschwirbel, aber immerhin.

Mein erster Gedanke: Vielleicht ist der LANDWIRT und seine Leser ja einfach zu unbedeutend? Aber auch die anderen landwirtschaftlichen Zeitschriften bedienen sich großteils am Einheitsmaterial des Nachrichtendienstes AgrarEurope. Auch bei den Interviews in den großen Tageszeitungen und im Fernsehen spielt das Thema Landwirtschaft kaum eine Rolle. Wobei – ganz unwichtig sind die Bauern als Wähler dann irgendwie doch nicht. Denn plötzlich tauchen überall bei landwirtschaftlichen Presseterminen die örtlichen Bundestagskandidaten auf und drücken sich vor die Kameralinse. Aber das dürfte sich nach dem 26. September auch wieder erledigt haben.

[*Der Vollständigkeit halber: Am Drucktag habe ich die Parteien darüber informiert, dass ich im Heft über ihre ausbleibenden Antworten berichten werde. Drei Tage später hat die Pressestelle der CDU angefragt, ob nicht eine Stellungnahme in der folgenden Ausgabe möglich sei. Da Ausgabe 19 erst vier Tage nach der Bundestagswahl erscheint, ist eine Beantwortung der Fragen für unsere Leser nicht mehr relevant. Deshalb habe ich abgelehnt.]

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00