Eier sind typische Verkaufsprodukte für Direktvermarkter. Kein Wunder, dass Eier in vielen Hofläden zu finden sind. Der Trend hält an. Die Zahl der Legehennen ist in den vergangenen Jahren, vor allem durch den massiven Zuwachs kleinerer Bestände, stark angestiegen. Insgesamt kämpfte der Eiermarkt zuletzt coronabedingt durch den fehlenden Tourismus und die geschlossene Gastronomie jedoch mit einem deutlichen Verbrauchsrückgang. Weniger stark betroffen von diesem Überangebot ist in vielen Regionen die Direktvermarktung, sie liegt im Trend. Sie ist auch die einzige Vermarktungsform, um Eier aus kleinen Beständen wirtschaftlich verkaufen zu können.
Direktvermarktung sinnvoll?
Wer Eier aus kleineren Beständen wirtschaftlich sinnvoll direktvermarkten will, braucht in den meisten Fällen Verkaufspreise um 35 bis 40 Cent pro Ei. Zu hoch sind die Stallplatz- und Arbeitskosten bei 80 Hühnern im Vergleich zu 6.000. Zudem sind die Preise für Futtergetreide in den vergangenen Monaten massiv angestiegen. Erfolgreiche Direktvermarkter schaffen dennoch eine direktkostenfreie Leistung von 50 bis 60 Euro pro Stallplatz. Der Großteil davon wird für die Arbeitskosten beansprucht, mit zumindest zwei Stunden pro Henne und Jahr ist zu rechnen – bei Kleinstbeständen mit mehr. Spielen Sie mit dem Gedanken, Eier direktzuvermarkten, sollten Sie sich vorher Gedanken über das Verkaufspotenzial in Ihrer Region machen.
80 Hennen legen jeden Tag ca. 70 Eier, die einen Käufer brauchen. Berücksichtigen Sie, ob es im unmittelbaren Umfeld bereits Anbieter von Eiern ab Hof gibt. Erfolgversprechend ist, wenn Sie bereits Direktvermarktung betreiben und die Eier die Produktpalette ergänzen. Abgelegenen Betrieben ohne Direktvermarktung empfehlen Fachleute, eine Verkaufshütte neben stark befahrenen Straßen oder im Ortskern aufzustellen. Hier würden sich auch Mobilställe als Blickfang und „Gratiswerbung“ neben der Hütte anbieten.
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Krux der Mobilställe
Seit einigen Jahren florieren Mobilställe. Neben Straßen sind sie für Direktvermarkter ein perfektes Marketinginstrument. Sie verkörpern Regionalität und Tierschutz in einem und sind Anziehungspunkt für Kinder und Familien. Gerade für Betriebe, die weit weg von Kunden liegen, sind Mobilställe eine Möglichkeit. Größter Nachteil sind aber die Kosten. Je kleiner die Bestände, desto höher sind die Stallplatzkosten. Liegen diese wesentlich über 20 Euro pro Henne und Jahr, lässt sich die Wirtschaftlichkeit auch am Papier kaum mehr darstellen. Günstiger sind meist selbst gebaute Mobilställe. Bei Holzbauten besteht aber das Risiko, dass sich die gefährliche Rote Vogelmilbe in den Holzfugen einnistet und die Hühner befällt.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Welche Größe sollte Ihr Mobilstall haben
- Auslauf gestalten
- Welche Hühner kaufen?
- Schlachtmobil
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